Religion | Chilenische Bischofskonferenz bittet Missbrauchsopfer um Verzeihung
«Haben den Opfern nicht zugehört und nicht geglaubt»
Im Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Chiles hat die Bischofskonferenz des Landes die Opfer um Verzeihung gebeten. Sie hätten gegen ihre Pflichten als Priester verstossen, erklärten die Bischöfe nach einer fünftägigen Klausurtagung am Freitag (Ortszeit).
«Wir haben den Opfern der schweren Sünden und Ungerechtigkeiten, die die Priester und die Mitglieder der Kirche begangen haben, nicht zugehört und nicht geglaubt.»
Die Bischofskonferenz kündigte zudem an, ab sofort in Missbrauchsfällen eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten und die Ermittlungen öffentlich zu machen. Zudem wollten die Vertreter der Bischofskonferenz Missbrauchsopfer persönlich treffen.
Die chilenische Justiz ermittelt gegen 158 Geistliche und mit der Kirche verbundene Laien wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs. In den Ermittlungen geht es um den sexuellen Missbrauch von 266 Kindern und Erwachsenen. Unter den mutmasslichen Opfern waren demnach 178 Kinder und Jugendliche.
Im Zusammenhang mit dem Skandal um Kindesmissbrauch hatten im Mai dutzende Bischöfe des Landes geschlossen ihren Rücktritt eingereicht. Bisher nahm Papst Franziskus den Rücktritt von fünf von ihnen an. Im April hatte der Papst "schwere Fehler" im Umgang mit dem Missbrauchsskandal eingeräumt. Er äusserte "Scham" und "Schmerz" angesichts des Leidens der Missbrauchsopfer.
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