Politik | AfD-Chef wollte Nationalsozialismus «nicht bagatellisieren»
Gauland krebst zurück
Angesichts der massiven Empörung über eine Äusserung zum Nationalsozialismus hat der deutsche AfD-Chef Alexander Gauland seine Aussage relativiert. «Es war nicht meine Absicht, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu bagatellisieren», sagte Gauland am Montag.
Er habe seine «tiefste Verachtung» für den Nationalsozialismus mit dem Begriff «Vogelschiss» zum Ausdruck gebracht. «Vogelschiss ist und bleibt für mich der letzte Dreck, ein animalischer Auswurf, mit dem ich den Nationalsozialismus verglichen habe.»
Er müsse aber zur Kenntnis nehmen, dass viele in dem Begriff eine unangemessene Bagatellisierung gesehen hätten. «Nichts lag mir ferner als einen solchen Eindruck entstehen zu lassen, was sich aus dem übrigen Teil der Rede auch zweifelsfrei ergibt», betonte er. «Die entstandene Wirkung bedaure ich. Niemals war es meine Absicht, die Opfer dieses verbrecherischen Systems zu bagatellisieren oder gar zu verhöhnen.»
NS-Zeit als «Vogelschiss» bezeichnet
Gauland hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach gesagt: «Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.» Der Satz fiel nach einem Bekenntnis zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus mit Millionen ermordeten Juden und Millionen Kriegstoten
Die 2013 gegründete rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) ist mit 92 Abgeordneten die drittgrösste Fraktion im deutschen Bundestag. Gauland ist einer der jeweils zwei Chefs sowohl der Partei als auch der Parlamentsfraktion.
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