Kriminalität | Anhänger der Organisation Sharia4Belgium
Belgien entzieht sechs Syrien-Kämpfern die Staatsangehörigkeit
Sechs abgetauchte Syrien-Kämpfer mit doppelter Staatsbürgerschaft haben ihre belgische Staatsangehörigkeit verloren. Das entschied ein Berufungsgericht in Brüssel, wie aus Bekanntmachungen der Justiz vom Donnerstag hervorgeht.
Die Männer seien bereits im Februar 2015 als Anhänger der Organisation Sharia4Belgium in Abwesenheit verurteilt worden, berichteten mehrere flämische Zeitungen. Mit dem jüngsten Urteil habe die belgische Justiz erstmals die neue gesetzliche Möglichkeit genutzt, Abwesenden die Staatsangehörigkeit abzuerkennen, schrieb die Zeitung "Het Laatste Nieuws".
Die sechs Syrien-Kämpfer im Alter zwischen 26 und 33 Jahren hätten neben der belgischen auch die marokkanische Staatsbürgerschaft und seien im Ausland geboren, schrieb "Het Laatste Nieuws" weiter. Weil sie laut "De Morgen" 2012 beziehungsweise 2013 nach Syrien abgereist und auch seit ihrer Verurteilung vor knapp fünf Jahren nicht mehr aufgetaucht waren, konnte das Gericht ihnen den Beschluss zur Aberkennung der Staatsangehörigkeit nicht zustellen.
Deshalb veröffentlichte die Justiz am Donnerstag etliche Zeitungsanzeigen mit der Mitteilung. Drei der sechs Betroffenen sollen inzwischen gestorben sein - vermutlich bei Kämpfen in Syrien.
Auch die Schweiz macht Ernst
Auch die Schweizmacht Ernst im Kampf gegen Sympathisanten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Das Staatssekretariat für Migration (SEM) will einer Frau aus der Romandie wegen entsprechender Aktivitäten den Pass entziehen, wie es am Dienstag im Bundesblatt mitteilte. Es wäre der zweite derartige Fall in der Schweiz.
Für "Personen im Zusammenhang mit dem Syrien-Konflikt" - sprich IS-Leute - seien bezüglich eines allfälligen Entzugs der Schweizer Staatsbürgerschaft beim SEM im Moment "weniger als fünf Verfahren am Laufen", sagte SEM-Sprecher Daniel Bach am Neujahrstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für weitere 15 bis 20 Fälle würden Verfahren geprüft.
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