Kundgebung | U-Bahnhof musste zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden
Hunderttausende Menschen bei Berliner Christopher Street Day
Hunderttausende Menschen haben sich am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen zum Christopher Street Day (CSD) in der Berliner Innenstadt versammelt. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich am Nachmittag mindestens 150'000 Menschen am Demonstrationszug selbst.
Dazu kam eine deutlich grössere Zahl von weiteren Menschen, die den Zug als Zuschauer begleiteten. Der traditionelle Demonstrationszug begann am Mittag am Kurfürstendamm und führte zum Brandenburger Tor. Dort stand ein Auftritt unter anderem von Melanie C. von den Spice Girls mit ihrer Band auf dem Programm. Die Veranstaltung für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transmenschen und anderen sexuellen Minderheiten stand in diesem Jahr unter dem Motto «Stonewall 50 - Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme».
Über Zwischenfälle wurde zunächst nichts bekannt. Die Einsatzzentrale der Polizei sprach von einer «ausgelassenen Stimmung». Allerdings musste ein U-Bahnhof zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden.
Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gestürmt. Es folgten tagelange schwere Zusammenstösse zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung.
Inzwischen wird der CSD jährlich in zahlreichen Ländern weltweit gefeiert, in Berlin bereits zum 41. Mal. Im vergangenen Jahr kamen rund 600'000 Menschen zu der Demo in Berlin. Die Veranstalter äusserten die Erwartung, dass diese Zahl am Samstag übertroffen werden dürfte.
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