Wirtschaft | Island mit grossen Rechenzentren
Bitcoin-Hersteller verbrauchen mehr Strom als Haushalte
Der hohe Energieverbrauch zur Erzeugung der Digitalwährung Bitcoin sorgt weiter für Schlagzeilen. Die in Island beheimateten Bitcoin-Produzenten dürften 2018 mehr Strom verbrauchen als alle isländischen Privathaushalte zusammen.
Dies sagte der Sprecher des isländischen Energieunternehmens HS Orkas, Johann Snorri Sigurbergsson am Dienstag. Grund des hohen Energieverbrauchs sei, dass sich immer mehr Rechenzentren, darunter sogenannte "Miner", in Island ansiedeln wollten.
Es gebe eine hohe Anzahl von Kundenanfragen, sagte Sigurbergsson dem britischen Fernsehsender BBC am Dienstag: "Wenn all diese Projekte realisiert werden, haben wir nicht genug Energie dafür."
Unter "Mining" wird die Herstellung von Bitcoins verstanden. Hierbei führen die "Miner" hochkomplexe Rechenoperationen durch und erhalten dafür frische Bitcoins.
Island zählt rund 350'000 Einwohner. In den vergangenen Jahren sind viele Rechenzentren in das Land gezogen. Ein Grund dafür ist die vergleichsweise günstige Stromerzeugung, die in Island fast ausschliesslich aus erneuerbaren Energien wie Erdwärme oder Wasserkraft erfolgt.
Sigurbergsson veranschlagt den jährlichen Stromverbrauch der Bitcoin-Miner auf 840 Gigawattstunden - verglichen mit veranschlagten 700 Gigawattstunden, die pro Jahr durch die isländischen Haushalte verbraucht würden.
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