Grossbritannien | Sollte Boris Johnson Premierminister werden
Britische Minister kündigen Rücktritte an
Am Mittwoch wird der neue Premierminister sein Amt antreten. Es ist höchstwahrscheinlich Boris Johnson. EU-freundliche Minister und Demonstranten zeigen jeweils auf ihre Weise, was sie von ihm halten.
Gleich zwei britische Minister haben im Streit um den Brexit ihren Rücktritt angekündigt - und weitere dürften folgen. Finanzminister Philip Hammond und Justizminister David Gauke wollen ihre Ämter niederlegen, bevor voraussichtlich Brexit-Hardliner Boris Johnson die Nachfolge von Premierministerin Theresa May antritt.
Das kündigten sie am Sonntag in London an. Damit dürften sie einem Rauswurf durch den exzentrischen Johnson zuvorkommen.
Puppe verspottet Johnson
Auch auf einer Anti-Brexit-Demonstration am Samstag in London stand Johnson in der Kritik. Mit einer riesigen Boris-Johnson-Puppe namens «Baby Blimp» machte der Protestzug auf sich aufmerksam. In Grossbritannien wird mit dem Wort «Blimp» sowohl ein Luftschiff als auch ein selbstgefälliger Erzkonservativer bezeichnet.
Die aufblasbare Boris-Puppe erinnert an «Baby Trump», eine riesige Figur am Himmel, die den US-Präsidenten Donald Trump während seines Besuchs in London im vergangenen Monat verspotten sollte.
Johnson ist haushoher Favorit im parteiinternen Rennen um das Amt des Tory- und damit auch Regierungschefs. Seinem Konkurrenten, Aussenminister Jeremy Hunt, werden kaum Chancen eingeräumt. Die Konservative Partei will das Ergebnis der Abstimmung ihrer etwa 160'000 Mitglieder am Dienstag bekanntgeben. Am Mittwoch wird die 93-jährige Königin Elizabeth II. im Buckingham-Palast Mays Nachfolger empfangen.
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