Thailand | Rettungsaktion am Sonntag gestartet
Fast die Hälfte der Eingeschlossenen aus Thailand-Höhle gerettet
In der thailändischen Höhle, wo seit zwei Wochen zwölf Jungen und ihr Trainer eingeschlossen waren, haben sich am Sonntag die Ereignisse überschlagen: Rettungstaucher konnten bereits sechs der insgesamt 13 Personen herausholen.
Sechs der insgesamt zwölf Jungen verliessen mit Hilfe von Spezialtauchern die Tham-Luang-Höhle, teilte ein Vertreter des thailändischen Verteidigungsministeriums am Sonntag mit. Wie die thailändische Zeitung "Bangkok Post" berichtete, wurden die geretteten Jungen per Ambulanz und Helikopter sofort ins nächstgelegene Spital gebracht.
Damit lief die Rettungsaktion allem Anschein nach besser und schneller als erwartet. In einer offiziellen Mitteilung der thailändischen Behörden kurz vor Bekanntwerden der ersten Rettungsberichte hatte es noch geheissen, es sei nicht absehbar, wann die ersten der zwölf Jungen die Höhle verlassen könnten.
Sinkende Wasserstände in der teilweise überfluteten Höhle könnten die Rettungsmission beschleunigt haben. Taucher hatten sich am Sonntagmorgen auf den Weg zu den eingeschlossenen Jugendlichen gemacht. Ursprünglich geplant war, dass jeweils zwei Taucher einen der Jungen nach draussen bringen sollten.
Das Drama um die jungen Fussballer im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihren Betreuer begann am 23. Juni, als Wassermassen die Gruppe mehrere Kilometer tief in der Höhle einschlossen. Sie sass daraufhin an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest.
Eingang der Höhle abgesperrt
Insgesamt sind an der Aktion 18 Taucher beteiligt, auch Experten aus Grossbritannien und Australien. Darunter ist auch ein australischer Mediziner, der Erste Hilfe leisten könnte.
Die Rettungsaktion ist äusserst gefährlich: Ein Taucher kam am Freitag bereits ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen.
Die Retter hatten sich nach langen Vorbereitungen erst am Sonntagmorgen endgültig zu dem Einsatz entschlossen. Aus ihrer Sicht wäre es nur noch gefährlicher geworden, weiter zu warten. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten hatten zuletzt den Druck auf die Retter erhöht. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben.
Provinz-Gouverneur Narongsak Osotthanakorn, der die Aktion leitet, sagte: "Das Wetter ist gut. Der Wasserstand ist gut. Die Taucher sind bereit. Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszukommen."
Damit der Einsatz nicht durch das Grossaufgebot an Medien behindert wird, sperrten die Behörden den Eingang zur Höhle weiträumig ab. Mehr als 1000 Medienleute aus aller Welt, die das Drama zum Teil schon seit Beginn verfolgen, mussten die Gegend verlassen.
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