Kriminalität | Die Anschlagspläne seien islamistisch motiviert gewesen
Drei Iraker unter Terrorverdacht in Deutschland festgenommen
Beamte des deutschen Bundeskriminalamtes haben am Mittwochmorgen im Bundesland Schleswig-Holstein drei Männer aus dem Irak festgenommen, die einen Terroranschlag in Deutschland geplant haben sollen. Ein Verdächtiger soll geäussert haben, möglichst viele «Ungläubige, aber keine Kinder» treffen zu wollen.
Wie der Generalbundesanwalt bestätigte, wird zwei Männern im Alter von 23 Jahren die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, dem dritten Beihilfe dazu. Die Anschlagspläne seien islamistisch motiviert gewesen. Zudem wurden Wohnungen der Beschuldigten sowie weiterer bislang nicht Tatverdächtiger in Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg durchsucht.
Ein konkretes Ziel für ihren Anschlag hatten die Beschuldigten den bisherigen Erkenntnissen zufolge bislang noch nicht ins Auge gefasst, hiess es vom Generalbundesanwalt. Ob die Beschuldigten in eine terroristische Vereinigung eingebunden waren, müssten die weiteren Ermittlungen klären. Die Beschuldigten werden dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt, der über den Erlass von Haftbefehlen und den Vollzug von Untersuchungshaft entscheiden wird.
Polizeieinheiten aus mehreren Bundesländern und Spezialeinheiten schlugen ab 6.00 Uhr im Kreis Dithmarschen zu. Nach NDR-Informationen sollen die Iraker im Ort Meldorf gewohnt haben.
Nach Erkenntnissen der Ermittler haben die Männer bereits eine Bombenbauanleitung im Internet heruntergeladen und damit begonnen haben, aus Silvesterraketen Schwarzpulver zu gewinnen. Zudem hatten sie eine Zündvorrichtung in Grossbritannien bestellt. Sie hätten auch vorgehabt, sich eine Waffe zu besorgen.
Kinder verschonen
Einer der Männer habe Fahrstunden genommen, um bei einem Anschlag ein Fahrzeug einzusetzen. Einer der Verdächtigen soll geäussert haben, möglichst viele «Ungläubige, aber keine Kinder» treffen zu wollen, berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».
Ihr Vorhaben sollen die Drei erst nach ihrer Ankunft im Herbst 2015 in Deutschland entwickelt haben. Hilfe dafür hätten sie dabei von einem Unbekannten über den verschlüsselten Messenger «Telegram» erhalten. In der Staatsschutz-Abteilung des BKA übernahm Mitte Dezember die Ermittlungsgruppe «Boje» den Fall.
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