Musik | Nach Skandal bei Preisverleihung
Musikpreis Echo wird abgeschafft
Den Musikpreis Echo wird es in Zukunft nicht mehr geben. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch in Berlin mit. Er reagierte damit auf die Kontroverse um die Preisvergabe an ein als antisemitisch kritisiertes Rap-Album.
Nach dem Skandal um die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang wird der Musikpreis Echo abgeschafft. Auf einer ausserordentlichen Sitzung habe der Vorstand des Bundesverbands Musikindustrie am Dienstagabend beschlossen, einen «vollständigen Neuanfang» herbeizuführen und eine neue Auszeichnung zu schaffen.
Das Geschehen rund um die diesjährige Preisverleihung könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, hiess es. Man wolle aber dafür sorgen, dass sich ein solcher «Fehler» nicht wiederhole. Zugleich sei die Marke Echo «so stark beschädigt» worden, dass ein «vollständiger Neuanfang» nötig geworden sei.
Der Verband wolle keinesfalls, dass sein jährlich vergebener Preis als eine «Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung» wahrgenommen werden, hiess es in der Mitteilung weiter. Alle bisher mit der Vergabe befassten Gremien würden aufgelöst. Wie genau der Nachfolger aufgebaut sein werde, solle zunächst in Ruhe diskutiert werden.
Den Hip-Hoppern Kollegah und Farid Bang wird im Zusammenhang mit ihrem Album «JBG3» Gewaltverherrlichung, Frauenfeindlichkeit und auch Antisemitismus vorgeworfen. Trotzdem wurden sie Mitte April mit dem Echo ausgezeichnet. Die Preisverleihung sorgte für viel Empörung, etliche renommierte Künstler gaben ihre Preise zurück.
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