Giftanschlag | 60 US-Diplomaten in Moskau unerwünscht
Erste ausgewiesene US-Diplomaten verlassen Botschaft in Moskau
Eine erste Gruppe aus Russland ausgewiesener US-Diplomaten hat die US-Botschaft in Moskau verlassen. Dutzende Botschaftsangehörige brachen am frühen Donnerstagmorgen mitsamt ihren Familien in Bussen Richtung Flughafen auf.
Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Im Streit um die Verantwortung für den Giftanschlag auf einen Ex-Spion in Grossbritannien hatte die russische Regierung insgesamt 60 US-Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt.
Mit der Ausreiseverfügung reagierte Moskau auf die Ausweisung einer gleich grossen Anzahl russischer Diplomaten aus den USA. Diese waren am Osterwochenende in ihr Heimatland zurückgekehrt.
Insgesamt haben die USA, Grossbritannien und andere westliche Staaten mehr als 150 russische Diplomaten ihrer Länder verwiesen. Damit reagierten sie auf den Giftanschlag auf den früheren Doppelagenten Sergej Skripal am 4. März im südenglischen Salisbury.
Die britische Regierung macht Russland für die Vergiftung Skripals und seiner Tochter Julia verantwortlich. Russland weist die Vorwürfe zurück. Der Vorfall hat zu einer der schwersten diplomatischen Krisen zwischen Russland und dem Westen seit Ende des Kalten Krieges geführt. Moskau beantragte zu dem Thema eine Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrates in New York am Donnerstagnachmittag (Ortszeit).
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar