Frankreich | Wegen Nichtanzeige von Missbrauch
Erzbischof von Lyon verurteilt
Der einflussreiche Erzbischof von Lyon, Philippe Barbarin, ist im Prozess wegen Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden.
Das Gericht erklärte Barbarin am Donnerstag für schuldig, Fälle sexueller Übergriffe auf Minderjährige nicht angezeigt zu haben, wie französische Medien übereinstimmend berichteten.
Das Urteil kommt überraschend, die Staatsanwaltschaft hatte keine Verurteilung gefordert - unter anderem, weil ein Teil der Tatbestände verjährt sei. Barbarins Anwälte haben angekündigt, in Berufung zu gehen.
Kardinal Philippe Barbarin und fünf weiteren Geistlichen wurde vorgeworfen, Missbrauchsvorwürfe gegen einen Priester nicht weiter verfolgt zu haben. Dieser soll in den 1980er Jahren gegen Dutzende Kinder übergriffig geworden sein. Das Urteil kommt kurz nach dem ersten Gipfel zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche im Vatikan.
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