Somalia | Nach verheerendem Anschlag
Fast 100 Tote bei Anschlag mit Sprengstofflaster in Mogadischu
Bei einem der verheerendsten Sprengstoffanschläge der vergangenen Monate sind am Samstag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu knapp 100 Menschen getötet und Dutzende andere verletzt worden.
Nach Angaben von Informationsminister Abdi Hayir Maareye traf am Sonntag ein türkischer Militärtransporter mit einem Ärzteteam in Mogadischu ein, um bei der Versorgung der zahlreichen Verwundeten zu helfen. Einige von ihnen sollen ausserhalb des Landes in der Türkei behandelt werden, wie Ministerpräsident Hassan Ali Khaire angekündigt hatte. Viele Bewohner strömten zum Blutspenden in die städtischen Krankenhäuser.
Augenzeugen hatten von einem Bild der Verwüstung gesprochen, nachdem ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen an einem Kontrollpunkt in einem belebten Stadtviertel während des morgendlichen Berufsverkehrs explodiert war. Obwohl es zunächst kein Bekennerschreiben gab, wird hinter dem Anschlag die Terrororganisation al-Shabaab vermutet.
Al-Shabaab kämpft in dem Land am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft. Die sunnitischen Fundamentalisten beherrschen Gebiete im Süden und Zentrum Somalias und verüben immer wieder Anschläge.
Weltweit verurteilt
Weltweit gab es scharfe Verurteilungen der Sprengstoffattacke. Uno-Generalsekretär António Guterres forderte dazu auf, die Verantwortlichen für diese «schreckliche Verbrechen» zur Rechenschaft zu ziehen und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. «Unsere Haltung ist klar», betonte EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter, «Europa wird Afrika im Kampf gegen den Terrorismus weiter unterstützen.»
Auch Russland verurteilte den «barbarischen Anschlag». Der blutige Angriff von Extremisten habe offenbar darauf abgezielt, die Lage in Somalia zu destabilisieren, erklärte das Aussenministerium in Moskau. Russland werde die Regierung Somalias weiterhin bei ihren Bestrebungen um eine Aussöhnung des Landes und bei den Vorbereitungen von Wahlen unterstützen.
Papst Franziskus sprach den Angehörigen «des schrecklichen Attentats» sein Mitgefühl aus und rief am Sonntag zum Gebet für die Opfer auf.
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