Nahost | Gewalttätige Auseinandersetzungen bei Protesten
Fast 400 Verletzte bei Zusammenstössen an der Gaza-Grenze
Tausende Palästinenser protestieren am Jahrestag des Sechstagekrieges an der Gaza-Grenze gegen die israelische Eroberung Ost-Jerusalems und für eine Rückkehr in das heutige israelische Staatsgebiet. Israelische Soldaten schiessen wieder einmal scharf.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind 386 Palästinenser verletzt worden. Sie wurden von Soldaten angeschossen oder atmeten Tränengas ein, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza am Freitag mitteilte. Einem Fotografen der französischen Nachrichtenagentur AFP sei in den Fuss geschossen worden.
Rund 10 000 Palästinenser verbrannten nach Armeeangaben an fünf Orten im Gazastreifen an der Grenze zu Israel Reifen und warfen Rohrbomben und Steine auf Soldaten. Die Soldaten würden entsprechend reagieren, hiess es. Zur Verwendung von scharfer Munition wollte sich ein Sprecher zunächst nicht äussern. Palästinenser hätten zudem einen brennenden Drachen mit einem explosiven Gegenstand aufsteigen lassen, der in der Luft explodiert sei.
51. Jahrestag des Sechstagekrieges
Das Nationale Komitee des «Marsches der Rückkehr» hatte für diesen Freitag zum «Eine-Million-Marsch-für-Al-Kuds» (Jerusalem) aufgerufen. Damit protestieren die Palästinenser am 51. Jahrestag des Sechstagekrieges. Am 5. Juni 1967 begann der Krieg, während dem Israel unter anderem den Ost-Teil Jerusalems und die Palästinensergebiete eroberte.
Bereits seit 30. März haben Zehntausende Palästinenser an der Grenze zu Israel protestiert. Sie fordern ein Recht auf Rückkehr in das heutige israelische Staatsgebiet. Dabei hatten sie auch der Vertreibung und Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 gedacht, vor 70 Jahren. Bei massiven Zusammenstössen mit der israelischen Armee töteten Soldaten mehr als 120 Palästinenser. Tausende wurden verletzt.
Israel war international für den Einsatz von Waffengewalt gegen die Palästinenser kritisiert worden.
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