Diplomatie | Ex-Doppelagend und Tochter nach Angriff weiterhin in kritischem Zustand
Grossbritannien beruft russischen Botschafter wegen Giftattacke ein
Nach der Giftattacke gegen einen russischen Ex-Spion hat die britische Regierung den Botschafter Russlands einberufen. Entweder sei Moskau für die Attacke verantwortlich oder habe zugelassen, dass das Gift in fremde Hände gerate, sagte Premierministerin Theresa May.
Das habe eine Analyse des bei dem Attentat eingesetzten Nervengases ergeben, berichtete die Regierungschefin am Montag im Parlament in London. Russland müsse umgehend zur Aufklärung beitragen. Wenige Stunden zuvor hatte May eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats geleitet.
Damit dürfte sich das Verhältnis zwischen London und Moskau weiter verschlechtern. Moskau hat jegliche Beteiligung an dem Attentat abgestritten und London antirussische Propaganda vorgeworfen.
Der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Insgesamt mussten 21 Menschen im Spital behandelt werden, darunter auch ein Polizist. Er ist bei Bewusstsein und ansprechbar.
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