Belgien | Keinen terroristischen Hintergrund vermutet
Grosseinsatz der Polizei bei Brüssel nach Berichten über Bewaffnete
Erst ein angeblicher Mord, dann Berichte über bewaffnete Männer: Konfuse Warnungen von Zeugen haben im Brüsseler Vorort Vorst am Donnerstag für einen Grosseinsatz der Polizei gesorgt.
Sicherheitskräfte riegelten Strassen ab und durchsuchten mehrere Gebäude, wie die Brüsseler Staatsanwaltschaft mitteilte. Bei den Durchsuchungen sei jedoch "nichts Verdächtiges" gefunden worden.
Ein Mann polnischer Nationalität hatte am frühen Vormittag eine "konfuse Äusserung" gegenüber einem Sozialarbeiter gemacht, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Mann sagte demnach, dass er bedroht worden sei. Der angeblich Vorfall soll sich in einem Gebäude in der Nähe des Platzes Saint-Denis ereignet haben. Sicherheitskräfte sperrten daraufhin den Platz ab.
Im Verlauf des Vormittags sprach der Mann auf einmal von einem Mord, der in der Nähe verübt worden sei, erklärte die Staatsanwaltschaft. Andere Zeugen hingegen berichteten der Polizei demnach, dass sich "möglicherweise bewaffnete Männer" in einem Gebäude verschanzt hätten.
Als Vorsichtsmassnahme richtete die Polizei eine Sicherheitszone ein. Schwer bewaffnete und vermummte Polizisten sperrten Strassen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Ein Helikopter kreiste über den Häusern.
Die Durchsuchungen hätten jedoch "nichts Verdächtiges" ergeben, erklärte die Staatsanwaltschaft anschliessend. Die Absperrungen seien um kurz nach 15.00 Uhr aufgehoben worden.
Der Hintergrund scheine ein privater Streit zu sein und es deute nichts auf einen terroristischen Hintergrund hin, sagte der Bürgermeister von Vorst, Marc-Jean Ghyssels, dem belgischen Fernsehsender RTBF.
Die belgischen Behörden hatten Ende Januar die Terrorwarnstufe auf das Niveau zwei gesenkt. Trotzdem werden bestimmte Orte und Ereignisse nach den Anschlägen von Brüssel weiterhin streng überwacht. Bei den islamistischen Attentaten im März 2016 waren 32 Menschen getötet worden.
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