Höhlen-Drama | Acht eingeschlossene Jungen in Sicherheit
In Thailand wächst Hoffnung auf ein gutes Ende in Höhlen-Drama
Im Höhlendrama von Thailand wächst nach über zwei Wochen Bangen und Zittern die Hoffnung auf ein glückliches Ende für alle Eingeschlossenen. Mit einer neuen Rettungsaktion gelang es Spezialtauchern am Montag, vier weitere Kinder aus der Höhle zu bringen.
"2 Tage, 8 Wildschweine", informierte die Marine per Facebook, in Anspielung auf den Namen der Fussballmannschaft. Damit sind nun acht Spieler der Junior-Fussball-Mannschaft gerettet. Vier Jungen und ihr 25-jähriger Betreuer müssen noch in der Tham-Luang-Höhle ausharren und das seit 16 Tagen.
Vermutlich wird die Rettungsaktion nun am Dienstag fortgesetzt, wenn die Taucher neue Kräfte gesammelt haben und auch die Versorgung mit Atemluft auf dem vier Kilometer langen Weg nach draussen sichergestellt ist. Möglicherweise wird dann gleich versucht, die letzten fünf Eingeschlossenen zusammen herauszuholen. Offiziell gab es dafür keine Bestätigung.
Der Einsatz stützt sich auf ein Team von mehr als einem Dutzend internationalen Spezialtauchern. Weil in Südostasien gerade Monsun-Saison ist und neue schwere Regenfälle drohen, ist die Mission auch ein Kampf gegen die Zeit. Die Höhle liegt ganz im Norden Thailands an der Grenze zu Myanmar.
Bald Besuch von Angehörigen
Die geretteten Kinder werden jetzt in einem Spital der Provinzhauptstadt Chiang Rai behandelt. Sie sollten schon bald den ersten Besuch von ihren Familien bekommen dürfen. Allerdings sollen sie nach den über zwei Wochen in fast kompletter Dunkelheit äusserst vorsichtig wieder ans normale Leben herangeführt werden.
Den vier Jungen, die bereits am Sonntag gerettet werden konnten, geht es nach offiziellen Angaben verhältnismässig gut. Über den Zustand der anderen wurde nichts bekannt.
Nach Angaben von Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn lief der zweite Grosseinsatz am Montag ab 11.00 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ) und dauerte bis in den Abend. Die Höhle ist nach seiner Darstellung weiterhin teilweise überflutet, das Wasser aber gesunken.
Nach Regenfällen über Nacht schien am Montag in der Region die Sonne. "In ein paar Stunden werden wir gute Nachrichten bekommen", hatte der Gouverneur gesagt - und damit Recht behalten.
Tauch-Crashkurs
Der Tauchgang durch die weit verzweigte Höhle ist schon für Profis kräftezehrend. Die Jungen und ihr Trainer waren erst in den vergangenen Tagen mit den Grundregeln des Tauchens vertraut gemacht worden, einige von ihnen können nicht schwimmen.
Da die Jungen im schlammigen Wasser praktisch nichts sehen können, wurden Taue befestigt, an denen sie sich entlangziehen sollen. Wie gefährlich das Unterfangen ist, hatte am Freitag der Tod eines erfahrenen thailändischen Tauchers gezeigt, der auf dem Weg aus der Höhle an Sauerstoffmangel gestorben war.
Die Fussballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr Trainer waren am 23. Juni von Wassermassen überrascht worden, so dass sie sich tief in die Höhle flüchteten. Nach neun Tagen wurden sie von Rettungskräften entdeckt und mit Lebensmitteln sowie medizinisch versorgt. Seit Sonntag läuft die Rettungsaktion.
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