Monarchi | Nach 30 Jahren endet eine Ära
Japanischer Kaiser Akihito vollzieht Abdankungszeremonie
Japans Kaiser Akihito hat am Dienstag mit der Haupt-Abdankungszeremonie begonnen. Während der kurzen Zeremonie erklärt er seinen Thronverzicht. Am Mittwoch geht die Herrschaft des Tenno offiziell an Akihitos 59-jährigen Sohn Naruhito über.
Mit der Abdankung von Kaiser Akihito nach 30 Jahren auf dem Thron endet in Japan auch eine Ära: Nach «Heisei», was mit «Frieden schaffen» übersetzt werden kann, gilt ab Mittwoch «Reiwa», die Ära der «schönen Harmonie».
In einer kurzen Ansprache sagte der 85-jährige Akihito, er habe seine 30-jährige Herrschaft mit «tiefem Respekt und mit Liebe für das Volk» ausgeübt. «Das war ein grosser Segen.» Er danke dem japanischen Volk «von Herzen», dass es ihn als «Symbol des Staates akzeptiert und unterstützt» habe, sagte Akihito.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Die Abdankung fand im Matsu-no-Ma, einer 370-Quadratmeter grossen Halle im Kaiserpalast, statt. An der Zeremonie nahmen mehr als 300 Menschen teil, darunter neben Mitgliedern der Kaiserfamilie auch Vertreter von Japans Regierung und Parlament, hochrangige Richter und regionale Regierungschefs. Die Öffentlichkeit blieb ausgeschlossen.
2016 hatte Akihito sein Land in Aufregung versetzt, als er seinen Wunsch verkündete, sich von seinen Kaiserpflichten zurückzuziehen. Als Grund nannte er sein hohes Alter und seine angeschlagene Gesundheit. Eine Abdankung des Kaisers aber war in Japans Nachkriegsverfassung nicht vorgesehen - der bisher letzte Thronverzicht lag zwei Jahrhunderte zurück. Deshalb mussten eigens ein Gesetz verabschiedet und das Verfahren festgelegt werden.
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