Fall Khashoggi | Trudeau: Kanadas Geheimdienste haben eng mit den türkischen zusammengearbeitet
Kanada hat Aufnahmen zu Khashoggis Tod gehört
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat bestätigt, dass die kanadischen Geheimdienste türkische Aufnahmen im Zusammenhang mit der Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gehört haben.
"Ja" antwortete Trudeau am Montag auf einer Pressekonferenz in Paris auf eine entsprechende Frage, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. "Kanadas Geheimdienste haben sehr eng mit den türkischen Diensten zusammengearbeitet und sind vollständig über das informiert worden, was die Türkei zu teilen hatte", sagte Truedau.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag erklärt, die Türkei habe unter anderem Tonaufnahmen mit einigen Ländern geteilt, darunter Deutschland, die USA, Frankreich, Grossbritannien und Saudi-Arabien. "Sie haben die (aufgezeichneten) Gespräche gehört und kennen sie", sagte Erdogan.
Die deutsche Regierung wollte das weder bestätigen noch dementieren und sprach von nachrichtendienstlichem Austausch. Der französische Aussenminister Jean-Yves le Drian bestritt Erdogans Aussagen dagegen. Wenn Erdogan Informationen für Frankreich habe, solle er sie geben, sagte Le Drian am Montag im Fernsehen (France2). "Bisher weiss ich nichts davon."
Der im US-Exil lebende saudische Regierungskritiker Khashoggi war Anfang Oktober in dem Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul umgebracht worden. Er wollte Dokumente für seine Hochzeit mit einer Türkin abholen. Unter immensem internationalen Druck auf Saudi-Arabien gab die autokratische Regierung in Riad schliesslich den Tod von Khashoggi zu, der auch für die "Washington Post" schrieb.
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