Brände | Feuer lodern immer noch
Kein Ende der Buschbrände in Australien in Sicht
Die Buschbrände in Australien wüten weiter, es ist noch kein Ende in Sicht. Der Qualm raubt den Menschen in den betroffenen Gebieten den Atem. In der Hauptstadt Canberra war die Luft am Montag gefährlich verschmutzt.
Die Stadtregierung rief die Menschen dazu auf, drinnen zu bleiben. Einige Flüge wurden gestrichen. Museen, Geschäfte und Universitäten blieben geschlossen. Das Innenministerium forderte seine Mitarbeiter auf, für 48 Stunden zu Hause zu bleiben. An der Südostküste regnete es, was den Kampf der Feuerwehr etwas erleichterte.
Eine Entwarnung gab es aber nicht. In den Bundesstaaten New South Wales und Victoria loderten noch um die 170 Feuer. Die Helfer mussten weiter abgeschnittene Gebiete versorgen. Am Montag meldete die Polizei den Tod eines 71 Jahre alten Mannes. Seit Beginn der Brände im Oktober sind damit landesweit 25 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Häuser sind zerstört. Etwa sieben Millionen Hektar brannten nieder - das ist ungefähr ein Fünftel der Fläche Deutschlands.
Premier gibt keine Entwarnung
«Die Feuer brennen immer noch, und sie werden noch über Monate brennen», sagte der australische Premierminister Scott Morrison am Montag vor Reportern. Der konservative Politiker, der wegen seines Krisenmanagements in der Kritik steht, hatte eine neue nationale Agentur angekündigt, die sich um die Folgen der Katastrophe kümmern soll. Ein Fonds soll in den nächsten zwei Jahren mindestens zwei Milliarden australische Dollar (1,4 Milliarden Franken) bekommen - Geld für die Farmer, kleine Geschäfte und betroffene Bewohner.
Militär-Reservisten sollen dabei helfen, die verendeten Schafe und das Vieh zu begraben. Die Folgen für die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt Australiens sind nicht absehbar. Hunderte von Millionen Tieren wurden nach Schätzungen von Wissenschaftlern allein in New South Wales getötet. Besonders das Schicksal der Koalas bewegt viele Menschen. In einem Augenzeugenbericht im «Sydney Morning Herald» ist zu lesen, wie die Tiere schreien, während sie im Flammenmeer sterben. Bilder von Tieren im Brandgebiet verbreiteten sich im Internet - etwa das eines Koalas, der an Bord eines Lastwagenfahrers Schutz findet.
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