Religion | Katholisches Oberhaupt fordert mehr Gerechtigkeit für Frauen
Kirche muss laut Papst «machohafte Gewalt» zugeben
Papst Franziskus hat mehr Gerechtigkeit für Frauen und ein Ende von «machohafter Gewalt» in der katholischen Kirche gefordert. Eine «übertrieben ängstliche und starr strukturierte Kirche» könne ständig kritisch gegenüber allen Äusserungen zur Verteidigung der Frauenrechte eingestellt sein.
Eine «lebendige Kirche» dagegen könne «den berechtigten Ansprüchen von Frauen», die grössere Gleichheit verlangen, Aufmerksamkeit schenken, erklärte der Pontifex in einem Apostolischen Schreiben zur vergangenen Jugendsynode im Vatikan. Konkrete Schritte, wie mehr Frauen in Führungspositionen in der Kirche kommen könnten, nannte der Papst in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben allerdings nicht.
Eine lebendige Kirche könne sich «an die Vergangenheit erinnern und eine lange Geschichte autoritären Verhaltens seitens der Männer zugeben, Unterwerfung und verschiedene Formen von Sklaverei, Missbrauch und machohafte Gewalt», heisst es in dem postsynodalen Schreiben namens «Christus vivit». Die Kirche müsse aber nicht mit allen Forderungen «feministischer Gruppen» einverstanden sein.
Vor der Jugendsynode im vergangenen Oktober im Vatikan hatten Teilnehmer konkrete Schritte angemahnt, Frauen die Möglichkeit zu mehr Mitspracherecht zu geben und in Führungspositionen zu bringen.
Franziskus steht derzeit wegen Vorwürfen unter Druck, dass Nonnen in der katholischen Kirche missbraucht und unterdrückt werden. Immer wieder verspricht der Argentinier Aufklärung und betont, dass Frauen generell eine wichtigere Rolle in der Kirche spielen müssten.
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