Deutschland | 180 Sitze zu vergeben
Landtagswahl in Bayern angelaufen - CSU drohen Verluste
Im deutschen Bundesland Bayern hat am Sonntagmorgen die Landtagswahl begonnen. Rund 9,5 Millionen Bürger, darunter 600'000 Erstwähler, sind aufgerufen, ein neues Parlament für die nächsten fünf Jahre zu wählen.
180 Sitze sind zu vergeben, darunter 91 Direkt- und 89 Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate könnte die Zahl noch steigen.
In München lag die Wahlbeteiligung nach Angaben der Stadt um 10.00 Uhr bei 35 Prozent - einschliesslich der Briefwähler. Bei der Landtagswahl 2013 hatte die Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt etwas darunter gelegen.
Die Wahl wird mit Spannung beobachtet. Denn die regierende CSU muss nach allen Umfragen mit dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit im Landtag rechnen. Sie wird sich also voraussichtlich einen Koalitionspartner suchen müssen. Zweitstärkste Kraft könnten diesmal die Grünen werden.
Völlig offen ist, wie viele Parteien künftig im Landtag vertreten sein werden - es könnten den Umfragen zufolge bis zu sieben sein. Die AfD ist wohl sicher drin, bangen müssen dagegen FDP und Linke - wobei die FDP in jüngsten Umfragen meist knapp über der Fünf-Prozent-Hürde lag und die Linke knapp darunter.
Allerdings haben vergangene Wahlen gezeigt, dass Umfragen heutzutage nur eine begrenzte Aussagekraft haben, wie die Wahl ausgeht. Ein Grund ist, dass viele Wahlberechtigte bis zum Schluss unentschlossen sind, ob sie überhaupt zur Wahl gehen und wen sie dann wählen werden.
Jeder Wahlberechtigte hat in Bayern zwei Stimmen: Mit der Erststimme wählt er einen Kandidaten in einem der 91 Stimmkreise direkt, mit der Zweitstimme einen Listen-Kandidaten einer Partei. Kreuzt man keinen einzelnen Kandidaten an, sondern allgemein eine Partei, wird die Stimme der Partei bei der Sitzverteilung zugerechnet.
Anders als bei der Bundestagswahl entscheidet die Summe aus Erst- und Zweitstimmen über die Sitzverteilung im Landtag. Beide Stimmen sind für die Sitzverteilung also genau gleich wichtig.
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