Todesfälle | Hinweise auf Infektionen
Nach Tod von elf Babys in Tunesien: Suche nach Ursache läuft
Im Fall des mysteriösen Tods von elf Babys in einem tunesischen Spital gehen die Behörden ersten Hinweisen auf eine Infektion nach. Im Fokus stehe derzeit die Babynahrung, erklärte Gesundheitsministerin Sonia Ben Cheikh am Montag in einer Pressekonferenz.
Es werde untersucht, an welcher Stelle der Zubereitungskette es mögliche Verunreinigungen gegeben habe. Ende vergangener Woche waren auf einer Geburtsstation in einem Spital in der Hauptstadt Tunis elf Babys innerhalb von 48 Stunden gestorben. Ein weiterer Todesfall eines Neugeborenen werde untersucht.
Der tragische Fall spiegele aber auch den Verfall des staatlichen Gesundheitssystems wider, sagte die Interimsministerin. Nach Bekanntwerden der Todesfälle war der bisherige Gesundheitsminister Abderraouf Cherif zurückgetreten.
Für grossen Ärger in den sozialen Netzwerken sorgte zudem, dass Mitarbeiter des Spitals die Leichen der verstorbenen Babys in alten Kartonschachteln an die Eltern übergeben hatten. Der tunesische Fernsehsender Nessma TV hatte zuvor berichtet, dass in den Schachteln ursprünglich Spritzen und medizinische Geräte waren. Ministerin Sonia Becheikh sprach von einer nicht zu akzeptierenden Vorgehensweise.
Bereits im Februar hatte es in zwei anderen tunesischen Kliniken Todesfälle unter Kindern gegeben. In Medien war damals die Rede von Masern.
Das nordafrikanische Land steckt seit Jahren in einer Wirtschaftskrise, unter der auch die Gesundheitsversorgung leidet. Immer wieder demonstrieren Ärzte und Klinikpersonal gegen die schlechten Zustände in den Krankenhäusern.Spitälern.
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