Vatikan | Gesprächsthemen waren die Situation in Syrien, die Lage der Christen im Nahen Osten und der Konflikt in der Ukraine
Papst Franziskus empfängt den russischen Präsidenten Putin
Papst Franziskus hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag zu einem Kurzbesuch im Vatikan empfangen. Mit einer Stunde Verspätung traf der für seine Unpünktlichkeit berüchtigte Putin am Nachmittag im Vatikan ein.
Das Gespräch in der Privatbibliothek des Apostolischen Palasts fand hinter verschlossenen Türen statt und dauerte 55 Minuten lang, wie der Vatikan mitteilte. Gesprächsthemen waren die Situation in Syrien, die Lage der Christen im Nahen Osten und der Konflikt in der Ukraine. Nach dem Gespräch wurde die russische Delegation vorgestellt. Geschenke wurden ausgetauscht.
Es war das dritte Treffen zwischen Putin und Franziskus. Bereits beim zweiten Treffen im Juni 2015 hatte Russlands Präsident das Kirchenoberhaupt eine Stunde warten lassen. Franziskus forderte Putin damals auf, sich ernsthaft um einen Frieden in der Ukraine zu bemühen.
Die Ukraine ist eines der heiklen Themen zwischen Moskau und dem Vatikan. Ein Grossteil der prorussischen Rebellen in der Ostukraine gehört der russisch-orthodoxen Kirche an. Die meisten Ukrainer sind dagegen orthodox beziehungsweise griechisch-katholisch. Letztere erkennen den Papst als ihr Oberhaupt an.
Das Flugzeug mit Putin an Bord war am frühen Nachmittag bereits rund eine Stunde später als geplant auf dem Flughafen Rom-Fiumicino gelandet. Mit einem Konvoi aus 30 Limousinen war Putin im Vatikan eingetroffen.
Abendessen mit italienischer Regierung
Im weiteren Verlauf der Ein-Tages-Visite ist ein Besuch bei Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella vorgesehen. Laut Medienberichten war zudem am späten Nachmittag eine Teilnahme Putins an einem italienisch-russischen Dialogforum im Aussenministerium geplant.
Putins Blitzbesuch soll mit einem Abendessen auf Einladung des italienischen Regierungschefs Giuseppe Conte enden, an dem auch Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Luigi Di Maio, Innenminister Matteo Salvini und Aussenminister Enzo Moavero Milanesi teilnehmen.
Salvinis rechtsnationale Lega und Putins Partei "Einiges Russland" hatten Anfang 2018 ein Kooperationsabkommen geschlossen. Salvini setzt sich für eine Aufhebung internationaler Sanktionen gegen Russland ein.
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