Religion | Oberhaupt der katholischen Kirch auf zweitägiger Marokko-Reise
Papst in Marokko: Flüchtlinge und Dialog der Religionen im Fokus
Papst Franziskus reiste am heutigen Samstag zu einem Kurzbesuch nach Marokko. Im Zentrum der zweitägigen Reise stehen der interreligiöse Dialog und das Thema Flüchtlinge.
Nach der Ankunft in Rabat stand der übliche Höflichkeitsbesuch beim Gastgeber König Mohammed VI. auf dem Programm. Später am Nachmittag besuchte der Papst eine Imam-Schule und traf schliesslich sechzig Migranten. Vor seiner Abreise am Sonntagnachmittag feiert der Pontifex eine Messe, zu der zwischen 7000 und 10'000 Gläubige erwartet werden.
In Marokko ist der Islam Staatsreligion. König Mohammed VI. beansprucht nicht nur die weltliche Macht, sondern sieht sich auch als «Oberhaupt der Gläubigen» - nicht nur für die mehr als 99 Prozent Muslime im Land, sondern auch für die dort lebenden Christen und Juden. Laut Vatikan sind nur rund 23'000 Menschen in Marokko katholisch. Die meisten von ihnen sind zugezogen, entweder aus Europa oder vor allem aus Ländern südlich der Sahara.
Papst appelliert an Solidarität
Marokko rückte bei dem Thema Flüchtlinge zuletzt verstärkt in den Fokus, seit Italien einen harten Antimigrationskurs fährt und die Überfahrt von Libyen nach Italien stark erschwert ist. Die Hauptroute hat sich nach Ansicht der EU-Grenzschutzagentur Frontex inzwischen ins westliche Mittelmeer verlagert. Das spanische Festland ist von Marokko aus zwischen 15 und 150 Kilometer entfernt.
Von Marokko aus wagten im vergangenen Jahr Zehntausende Flüchtlinge die Überfahrt nach Spanien. In den ersten Wochen 2019 erreichten 5000 Menschen von Marokko aus Spanien. Etwa 120 Menschen starben bereits. Papst Franziskus sind die Schutzsuchenden ein Herzensanliegen; er ruft immer wieder zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen auf.
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