Politik | Das Ende der Castro-Ära naht
Kubas Parlament wählt neuen Präsidenten
Das kubanische Parlament ist am Mittwoch in Havanna zusammengetreten, um einen neuen Präsidenten zu wählen. Nachfolger von Staatschef Raúl Castro soll dem Vernehmen nach dessen rechte Hand Miguel Díaz-Canel werden.
Erstmals seit fast sechs Jahrzehnten wird der starke Mann auf der sozialistischen Karibikinsel dann nicht mehr Castro heissen. Grosse Umwälzungen sind aber nicht zu erwarten, denn Díaz-Canel liegt voll auf Parteilinie. «Die kubanischen Präsidenten werden stets die Revolution verteidigen. Vor allem brauchen wir Kontinuität», sagte der bisherige Vizepräsident kürzlich.
Dennoch eine historische Zäsur
Nach Fidel und Raúl Castro rückt erstmals ein Präsident an die Staatsspitze, der erst nach der Revolution zur Welt kam. Im Gegensatz zu den alten Guerilleros, die noch selbst in den Bergen kämpften und den Diktator Fulgencio Batista aus dem Land trieben, verfügt Díaz-Canel nicht über die sozusagen natürliche Legitimation seiner Vorgänger.
Für die Parlamentssitzung verzichtete Raúl Castro auf seine typische Militäruniform und trug Sakko und Krawatte. Begleitet wurde er von mehreren Regierungsmitgliedern. Später sollten die 605 Abgeordneten den neuen Präsidenten sowie den Staatsrat wählen. Das Ergebnis wird allerdings erst am Donnerstag bekanntgegeben.
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