Hochhausbrand | Evakuierung wurde zu spät angeordnet
Schwere Kritik an Feuerwehr nach Grenfell-Hochhausbrand
Zwei Jahre nach dem Grossbrand im Londoner Hochhaus Grenfell Tower mit Dutzenden Toten wirft ein offizieller Bericht der Feuerwehr laut britischen Medien schwere Versäumnisse vor.
Die Reaktion der Feuerwehr habe "schwerwiegende Mängel" und "systemische" Fehler aufgewiesen, zitierten mehrere örtliche Medien am Dienstag aus dem Untersuchungsbericht, der eigentlich erst einen Tag später veröffentlicht werden sollte. Weniger Menschen wären bei dem Feuer gestorben, wenn die Londoner Feuerwehr früher bestimmte Massnahmen ergriffen hätte, hiess es demnach in dem Bericht.
Kritisiert worden sei insbesondere die Anweisung der Feuerwehr an die Bewohner des Hochhauses, in den Wohnungen zu bleiben. Zu spät sei die Evakuierung des brennenden Gebäudes angeordnet worden. Die Londoner Feuerwehr lehnte einen Kommentar vor der offiziellen Veröffentlichung des Berichts ab.
72 Menschen waren im Juni 2017 in den Flammen ums Leben gekommen. Ein Kühlschrank hatte damals Feuer gefangen und den Brand ausgelöst. Die Flammen breiteten sich dann in rasendem Tempo in dem 24-stöckigen Sozialbau aus. Viele Menschen wurden im Schlaf von den Flammen überrascht.
Den Mieter der Wohnung, in dem das Feuer ausbrach, treffe keine Schuld, zitierten britische Medien aus dem Bericht. Es habe sich um einen elektrischen Defekt gehandelt.
Eine neu angebrachte Fassadenverkleidung aus brennbarem Kunststoff sei ein "Hauptgrund" dafür gewesen, dass die Flammen sich so schnell ausbreiteten. Der Grossbrand in London hatte zu einer Überprüfung vieler Hochhäuser im ganzen Land geführt, bei der sich herausstellte, dass bei vielen Hochhäusern ähnliche Fassadenteile verbaut wurden.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar