Erster Weltkrieg | Begleitet von neuen Spannungen mit dem Kosovo
Serbien erinnert mit grossem Armeemanöver an Weltkriegsende
Begleitet von neuen Spannungen mit dem Kosovo haben die serbischen Streitkräfte am Samstag ein grosses Manöver abgehalten.
"Niemand in der Region kann sich mit der serbischen Armee vergleichen", erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vucic bei einem Besuch der Übung auf dem Truppenübungsplatz Pasuljanske Livade bei Ravna Reka, 170 Kilometer südöstlich von Belgrad.
Das eintägige Manöver trug die Bezeichnung "Jahrhundert der Sieger" und erinnerte an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. 8000 Soldaten, 100 Panzerfahrzeuge und mehrere MiG-Kampfjets nahmen daran teil. Beobachter sprachen von den grössten Militärübungen der serbischen Armee seit Jahrzehnten.
Das ehemals serbische Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt und wird heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnt. Serbien betrachtet aber den von mehr als 100 Ländern, darunter die Schweiz, anerkannten Staat immer noch als Teil seines eigenen Territoriums.
Zuletzt wuchsen die Spannungen zwischen Belgrad und Pristina, nachdem das Kosovo die Aufstellung einer eigenen Armee eingeleitet und neue Zölle für Waren aus Serbien eingeführt hatte. Die jüngste Runde der Verhandlungen zwischen Vucic und seinem kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci endete kürzlich in Brüssel fast mit dem Abbruch des von der EU vermittelten Dialoges.
Im Ersten Weltkrieg hatte Serbien unter immensen militärischen und zivilen Opfern an der Seite der Entente gekämpft. Vucic, der in Serbien über alle wichtigen politischen Fragen entscheidet, nimmt an diesem Sonntag am "Weltkriegs-Gipfel" in Paris teil, zu dem der französische Präsident Emmanuel Macron eingeladen hat.
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