Verkehr | Wegen Protest gegen die geplante Rentenreform
Streiks lähmen Frankreich auch zu Weihnachten
Mitarbeiter des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in Frankreich haben ihren vor gut drei Wochen begonnenen Streik gegen die geplante Rentenreform fortgesetzt. In der Hauptstadt Paris blieben am Donnerstag erneut Dutzende Metro-Stationen geschlossen, wie die Pariser Verkehrsbetriebe RATP mitteilten.
Neben den zwei vollautomatischen Metro-Linien waren sieben weitere Linien zu den Stosszeiten am Morgen und am Abend in Betrieb. Der 26. Dezember ist nicht in ganz Frankreich ein Feiertag.
Auch der Fernverkehr mit Zügen war weiter stark beeinträchtigt. Von den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen waren am Donnerstag nur etwa halb so viele wie üblich unterwegs.
Auf dem Pariser Fernbahnhof Gare de Lyon waren am Morgen weniger Menschen unterwegs als sonst. An den Schaltern der französischen Staatsbahn SNCF gab es lange Schlangen von Fahrgästen, die ihre Tickets umtauschen wollten oder andere Probleme hatten.
Freie Plätze
Es waren mehrere pünktliche TGV-Hochgeschwindigkeitszüge angekündigt, unter anderem nach Basel, Lyon und Marseille. Im TGV nach Mulhouse (Mülhausen) waren dabei selbst in der 2. Klasse viele Plätze frei, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur DPA berichtete. «Es ist viel ruhiger als sonst», sagte der SNCF-Mitarbeiter an der Cafébar. "Die Leute haben Angst vor dem Streik." Laut Angaben der Staatsbahn streikten am Donnerstag rund 42 Prozent der Lokführer und 24 Prozent der Kontrolleure.
Zwar besserte sich die Lage im Vergleich zu Heiligabend, dem ersten Weihnachtsfeiertag und dem Reise-Wochenende vor den Feiertagen ein wenig, ein Ende des Streiks war aber nicht in Sicht. Vor und nach Weihnachten sind in Frankreich Hunderttausende Menschen unterwegs.
Eine Streikpause - wie von Staatschef Emmanuel Macron angeregt - kam nicht zustande. Die Regierung will erst am 7. Januar wieder mit den Gewerkschaften verhandeln.
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