USA | Täter erstmals vor Gericht erschienen
Todesschütze von Parkland gesteht Mord an 17 Menschen
Nach dem Schulmassaker in Florida hat der 19-jährige Schütze die Tat laut Gerichtsakten gestanden. Unterdessen tobt in den USA wieder die nach solchen Fällen übliche Diskussion über Waffengesetze.
Der 19-Jährige war zuvor erstmals vor Gericht erschienen, in orangefarbener Häftlingskleidung sowie an Händen und Füssen gefesselt. Er hatte sich dort nicht zu den Vorwürfen geäussert.
Der Schütze hatte am Valentinstag kurz vor Schulschluss das Gebäude betreten und einen Feueralarm ausgelöst. Mit einer halbautomatischen Waffe im Stil einer AR-15 erschoss er 17 Menschen, die wegen des Alarms aus den Klassenzimmern kamen. Er wurde wenig später widerstandslos in Coral Springs unweit der Schule festgenommen, als er auf dem Weg zu einem Fast-Food-Laden eine Strasse entlang ging.
Das Massaker von Parkland etwa eine Autostunde nördlich von Miami ist eines der folgenschwersten an einer Schule in den USA. Auch nach dieser Tat setzte in den USA wieder eine Diskussion über das Waffenrecht ein. Es ist unwahrscheinlich, dass daraus direkte Folgen abgeleitet werden. Befürworter schärferer Regeln stehen Gegnern jedweder Änderung gegenüber - die politisch die Oberhand haben.
Täter erwarb Waffe legal
Der Schütze war ein ehemaliger Schüler der High School. Er war aus Disziplinargründen von der Schule geflogen. Medien berichteten unter Berufung auf das FBI, er habe seine Waffe legal erworben und besessen.
Nach Darstellung von Mitschülern sowie Verwandten und Nachbarn, die sich in US-Medien äusserten, hatte der junge Mann seit längerer Zeit psychische Probleme und galt als auffällig. Nach dem Tod der Eltern lebte er seit einigen Monaten bei der Familie eines Mitschülers.
US-Präsident Donald Trump legte auf Twitter eine psychische Störung des Jungen als Grund für die Tat nahe. Er rief dazu auf, solche "Fälle" stets den Behörden zu melden. Trump sagte, er plane, den Tatort zu besuchen. Am Wochenende wird Trump in Florida sein. Sein Anwesen Mar-a-Lago liegt 45 Autominuten von Parkland entfernt.
Trump nahm Verordnung zurück
Der Präsident sagte auch, man wolle sich des Themas psychischer Erkrankungen annehmen. Ins Detail ging er nicht. Der Täter war nach Medienberichten in psychischer Behandlung gewesen, hatte diese aber zuletzt angeblich nicht fortgesetzt.
Trump hatte vor einem Jahr ein Gesetz unterzeichnet, das psychisch Kranken den Erwerb von Waffen wieder erlaubte. Er nahm damit eine erst kurz zuvor erlassene Verordnung seines Vorgängers Barack Obama zurück.
Der Täter soll sich an der Rassistenvereinigung und Miliz "Republic of Florida" (ROF) beteiligt haben. Er habe an Trainings teilgenommen, hiess es. Die ROF-Milizen bezeichnen sich als gewalttätige, weisse Bürgerrechtsbewegung. Die Polizei allerdings erklärte, sie beobachte die Gruppierung genau, eine Verbindung zu dem Jungen könne sie nicht bestätigen.
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