Blockierte Strassen | Die Polizei in Berlin setzte am Dienstagmorgen die Räumung am Potsdamer Platz fort
Umweltbewegung setzt Blockaden weltweit fort
Demonstranten der Umweltbewegung Extinction Rebellion haben ihre Blockaden auch am Dienstag weltweit fortgesetzt. In Paris besetzten mehrere Hundert Aktivisten weiterhin einen zentralen Platz in der Nähe der Seine und eine Brücke, wie der Nachrichtensender BFMTV berichtete.
Von besonderen Vorfällen in der Nacht war keine Rede. Die Aktion hatte am Montag auf der Place du Châtelet im Herzen der französischen Hauptstadt begonnen.
Die Polizei in Berlin setzte am Dienstagmorgen die Räumung am zentral gelegenen Potsdamer Platz fort. Nachdem sich die Beamten in der Nacht zurückgezogen hätten, seien sie seit den frühen Morgenstunden wieder im Einsatz, schrieb die Polizei auf Twitter. "Den Personen, die auf den Strassen bleiben, werden Platzverweise ausgesprochen", sagte eine Sprecherin der Polizei. Die meisten Demonstranten seien der Aufforderung nachgekommen. Einige wurden weggetragen.
Rund 50 Teilnehmer besetzten allerdings weiterhin die Strasse. Zuvor befreiten mehrere Polizisten mit Zangen einige Demonstrierende von Ketten und forderten sie auf, Holzhäuser abzubauen, die sie einen Tag zuvor aufgestellt hatten. Mehr als 150 Teilnehmer verharrten über Nacht am Potsdamer Platz, nachdem die Polizei eine Räumung abgebrochen hatte.
Anhänger der Umweltbewegung hatten am Montag auch in Amsterdam und London protestiert. Bis zur Nacht auf Dienstag waren laut Scotland Yard 319 Demonstranten der Bewegung Extinction Rebellion festgesetzt worden, die Strassen und Brücken blockiert hatten. Angaben von Scotland Yard, wie viele Demonstranten sich in der britischen Hauptstadt aufhalten, gibt es nicht.
Boris Johnson äussert sich abfällig
Britische Medien rechneten mit weiteren Sperrungen am Dienstag und gingen von etwa 30'000 Teilnehmern aus. Viele Demonstranten übernachteten in Zelten in der Nähe des Parlaments mitten in der Metropole. Sie tanzten, trommelten und machten immer wieder mit Sprechchören auf sich aufmerksam.
Premierminister Boris Johnson appellierte an die Demonstranten, mit den Blockaden aufzuhören. Sie sollten mit ihren "nach Hanf riechenden Biwaks" die Hauptstadt verlassen, sagte der Regierungschef am Montagabend bei der Vorstellung einer Biografie der früheren Premierministerin Margaret Thatcher. Sicherheitsleute hätten ihn vor "unkooperativen Krustentieren" gewarnt, die die Strassen vermüllten.
Extinction Rebellion (auf Deutsch etwa: Rebellion gegen das Aussterben) kommt ursprünglich aus Grossbritannien. Die Bewegung existiert auch in der Schweiz.
Auch in mehreren anderen Ländern gingen die Klimaaktivisten am Montag auf die Strasse. Blockaden gab es dabei unter anderem auch Im australischen Sydney und in Wellington in Neuseeland. In den kommenden beiden Wochen plant das Aktionsbündnis Proteste in rund 60 Städten rund um den Globus.
Extinction Rebellion will mit Aktionen zivilen Ungehorsams den Druck auf die Regierungen erhöhen, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Die Bewegung fordert unter anderem, dass die nationalen Regierungen sofort den Klimanotstand ausrufen.
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