Kinderkrankheiten | Zahl der Erkrankungen in vielen Ländern gestiegen
Unicef warnt vor "Nachlässigkeit" im Kampf gegen Masern
Angesichts des weltweiten Anstiegs der Masern-Fälle hat die Unicef vor "Nachlässigkeit" im Kampf gegen die Krankheit gewarnt. Drei Viertel des Anstiegs sei dabei in nur zehn Staaten registriert worden, darunter in Frankreich, erklärte das Kinderhilfswerk am Freitag.
Besonders in der Ukraine, den Philippinen und Brasilien sei die Zahl der Erkrankungen gestiegen. Insgesamt hätten 98 Staaten eine Zunahme gemeldet. Die Schweiz, die sich hinter das WHO-Ziel stellt, Masern auszurotten, verzeichnete 2018 gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Rückgang von 54 Prozent von 105 Fällen auf 48.
Anderswo wird teilweise eine dramatische Zunahme beobachtet: So seien in der Ukraine im vergangenen Jahr 35'120 Fälle verzeichnet worden, knapp 30'000 mehr als 2017. Brasilien meldete 10'262 Fälle. Im Jahr zuvor hatte es in dem südamerikanische Staat keine einzige registrierte Masern-Erkrankung gegeben.
"Das ist ein Weckruf", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "Wir haben einen sicheren, effektiven und preiswerten Impfstoff gegen eine hochansteckende Krankheit - einen Impfstoff, der während der vergangenen zwei Jahrzehnte jährlich fast eine Million Leben rettet." Sie warnte vor "verheerenden Folgen" für Kinder, sollte die Weltgemeinschaft angesichts des Anstiegs der Masern-Fälle nichts unternehmen.
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