Unwetter in Europa | Vier Personen schwer verletzt, ein Mann wird noch vermisst
Unwetter in Italien fordern zehn Todesopfer
Nach den schweren Unwettern in Italien ist die Opferzahl weiter gestiegen. Seit Montag kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Vier Personen wurden schwer verletzt, ein Mann im kalabresischen Catanzaro wurde noch vermisst.
Im Trentino wurde die Leiche eines Fischers geborgen, der wegen des starken Windes in den Levico-See gefallen war. Er wollte den Zustand seines Bootes prüfen, als er ins Wasser stürzte, wie Medien berichteten.
Im Küstenort Rapallo, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, riss der Sturm Luxusjachten los und liess sie stranden. Die Hälfte der rund 400 Jachten, die im touristischen Hafen in Rapallo vor Anker lagen, wurde zerstört, zu ihnen zählt auch ein Schiff des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
"Zehn Meter hohe Wellen haben stundenlang unsere Gegend heimgesucht. Ein Damm, der den Hafen schützte, wurde zum Teil zerstört", berichteten die Behörden in Rapallo.
Alle Flüsse Norditaliens standen unter Beobachtung. Der Pegel des Po, des längsten Flusses Italiens, stieg als Folge der Niederschläge innerhalb von 48 Stunden um fünf Meter. Nach extremer Dürre im September gilt ganz Norditalien als besonders von Überschwemmungen bedroht, weil der harte und ausgetrocknete Boden das Wasser nicht aufnimmt.
Markusplatz in Venedig unter Wasser
Der Markusplatz in Venedig stand nach heftigen Regenfällen weiterhin unter Wasser, doch die Lage entschärfte sich allmählich. Erhebliche Auswirkungen wurden aus der Region Veneto gemeldet. "Die Schäden betragen Hunderte Millionen Euro", klagte der Präsident der Region, Luca Zaia. Der italienische Innenminister Matteo Salvini dankte den Feuerwehrmannschaften und dem Zivilschutz für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten der Bevölkerung.
Der Landwirtschaftsverband Coldiretti klagte über Schäden für die Bauern in Millionenhöhe. In der Gegend von Brindisi in Apulien fegte ein Tornado über das Land und zerstörte Olivenhaine. In Kalabrien traten Flüsse über die Ufer und überschwemmten Treibhäuser, in denen Gemüse angepflanzt wurde.
Felder mit Orangenbäumen seien auf Sizilien überschwemmt worden, hiess es. Umweltschutzverbände riefen die Regierung Conte zu entschiedenen Massnahmen auf, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Italien zu verringern.
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