Politik | Türkische Staatsanwaltschaft stellt 100 neue Fahndungsbefehle aus
Viele neue Fahndungsbefehle gegen angebliche Staatsfeinde in Türkei
In der Türkei beginnt auch die neue Woche mit einer grossen Anzahl Fahndungsbefehle gegen angebliche Staatsfeinde. Seit Montagvormittag lässt die Staatsanwaltschaft Ankara der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge nach 100 weiteren Menschen suchen, denen sie Verbindungen zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorwirft.
Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch vom Sommer 2016 gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan verantwortlich. Alle Gesuchten seien Soldaten im aktiven Dienst.
Offiziellen Zahlen aus dem Innenministerium zufolge hatten Sicherheitskräfte 2018 rund 75'200 Menschen wegen Terrorverdachts festgenommen. Die grosse Mehrzahl - rund 52'000 - sind demnach wegen Gülen-Verbindungen inhaftiert worden. Justizminister Abdülhamit Gül hatte am Wochenende angegeben, dass aufgrund solcher Verbindungen derzeit rund 31'000 Menschen inhaftiert seien.
Erst am Freitag hatte die türkische Polizei Grossrazzien in 30 Provinzen durchgeführt, die sich gegen vermutete «Infiltrierung» des Militärs durch die Gülen-Bewegung richteten.
Gülen, einst politischer Weggefährte Erdogans, lebt seit langem im US-Exil im Bundesstaat Pennsylvania. Er dementiert jede Beteiligung am dem versuchten Putsch, der niedergeschlagen worden war.
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