Paris | Investigative Online-Plattform warf Stadt vor, Blei-Werte zu verschweigen
Vorplatz von Notre-Dame bleibt wegen Bleistaub gesperrt
Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame bleibt der Vorplatz der Kathedrale wegen Bleistaubs vorerst gesperrt. Neue Proben hätten gezeigt, dass die Reinigungsmassnahmen nicht den gewünschten Effekt gehabt hätten.
Dies teilte die regionale Gesundheitsbehörde am Freitag in Paris mit. Der Vorplatz wurde direkt nach dem Brand abgesperrt, nun soll es neue Reinigungsarbeiten geben. Vor allem in der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung der Kathedrale war viel Blei verarbeitet. Es war bei dem Feuer vor knapp drei Monaten geschmolzen. Die Umgebung wurde mit Blei verschmutzt.
Nach Angaben der Behörden lagen die Proben auf Bleistaub nun in den Wohnungen rund um die Kathedrale unter der gesetzlichen Schwelle. Weitere Proben im öffentlichen Raum hätten gelegentlich hohe Werte ergeben - es sei aber nicht klar, inwieweit sie auf das Feuer in der Kathedrale zurückzuführen seien. Es solle künftig weitere Stichproben geben.
Die investigative Online-Plattform "Mediapart" hatte zuvor berichtet, dass rund um die Kathedrale die zulässigen Blei-Werte um ein Hundertfaches höher seien als erlaubt. "Mediapart" warf der Stadt vor, diese Werte zu verschweigen. Die Gesundheitsbehörde betonte, seit dem Ausbruch des Feuers für eine "transparente Kommunikation" gesorgt zu haben.
Eine Bleivergiftung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Blei schädigt das zentrale Nervensystem und kann etwa zu Fehl- und Frühgeburten oder Nierenschäden führen.
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