Frankreich | Neun Tage nach der Einstellung der künstlichen Ernährung
Wachkoma-Patient Lambert stirbt nach jahrelangem Rechtsstreit
Frankreichs wohl bekanntester Wachkoma-Patient ist nach fast elf Jahren im Spital gestorben. Der 42-jährige Vincent Lambert starb am Donnerstagmorgen im Klinikum Reims - neun Tage nach der Einstellung der künstlichen Ernährung.
Die Ärzte hatten die künstliche Ernährung vor gut einer Woche gegen den Widerstand der Eltern eingestellt.
Der frühere Krankenpfleger Lambert lag seit einem schweren Autounfall vor elf Jahren in einer Art Wachkoma. Die Ärzte der Klinik in Ostfrankreich bewerteten weitere lebenserhaltende Massnahmen als «unverhältnismässig» und beendeten sie deshalb in Übereinstimmung mit Lamberts Frau und einigen seiner Geschwister am Dienstag vergangener Woche.
Die streng katholischen Eltern waren für das Leben ihres Sohnes jahrelang durch alle juristischen Instanzen gegangen - diese gaben jedoch zuletzt den Ärzten Recht.
Der tragische Fall hat nicht nur Lamberts Familie zerrissen, sondern auch Frankreich gespalten. Ein heftiger Streit um das Thema Sterbehilfe war entbrannt. Die Anwälte der Eltern bezeichnen den Tod ihres Sohnes als «Verbrechen des Staates».
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