Alpinismus | Wenige Wochen vor Beginn der Skitouren-Saison
Mittelaletschbiwak von Lawine zerstört
1973 eingeweiht, hat das Biwak auf 3013 m schon manchen harten Winter überstanden. Nun wurde die viel frequentierte Bleibe vollends zerstört. Ein Wiederaufbau ist derzeit ungewiss.
«Da stimmt doch etwas nicht», habe er seinen Kollegen gesagt. Peter Schwitter und sein Team waren am Mittwochnachmittag in der Region unterwegs, um Schneeprofile zu erstellen, als ihn ein Blick hinüber zum eigentlichen Standort des Biwaks stutzig machte. «Mit einem Reko-Flug haben wir dann festgestellt, dass das Biwak von einer Lawine zerstört worden ist.»
Es sei nur schwer zu rekonstruieren, wann genau die Lawine wohl niedergegangen sei, sagt der Sicherheitsverantwortliche der Region Aletsch. «Vermutlich um den 13. oder 14. Januar.» Die Abrissstelle, vermutlich am Fuss des Westhangs beim Dreieckhorn, sei kaum mehr sichtbar. Die Stelle hinter einem Felsvorsprung galt bislang als sicher. Die kleine Hütte habe, so Schwitter, schon viele strenge Winter überstanden, etwa den Lawinenwinter 1999 oder jenen vom letzten Jahr. Dass sie nun in einem nicht gerade schneereichen Winter einer Lawine zum Opfer fiel, sei doch «speziell».
Das Biwak war unter den Tourengängern beliebt. Die meisten Alpinisten, die sich aufmachten, etwa das Aletschhorn zu bezwingen, starteten von hier aus. Das nicht bewirtete Biwak fasste 13 Betten. «Nicht selten übernachteten hier rund 20 Personen», erinnert sich Schwitter, «und nochmals zehn draussen im Freien.» In wenigen Wochen startet die Saison für Skitouren.
Seitens SAC-Sektion Diablerets, die im Besitz des Biwaks ist, stehe man «unter Schock». Derzeit könne man noch nicht sagen, ob man das Biwak nochmals herrichten werde, sagt Susy Wagnière. Jetzt, wenige Wochen vor dem Start der Skitouren-Saison, gehe es vor allem darum, die Szene und die entsprechenden Gemeinden zu informieren.
dab
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