Wirtschaft | Schweiz verzichtet im Handelsstreit mit den USA auf Gegenzölle
«Dürfen uns nicht wichtiger nehmen, als wir sind»
Für die Schweizer Regierung sind im Handelsstreit mit den USA eigene Strafzölle gegen die Grossmacht kein Thema. Der Bundesrat hält solche für nutzlos, wie Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» vom Mittwoch erklärt.
Eigene Strafzölle seien zwar theoretisch möglich, die Schweiz habe aber schlicht das Handelsvolumen nicht, um die USA zu beeindrucken, sagte der 66-jährige freisinnige Bundesrat. «Wir dürfen uns nicht wichtiger nehmen, als wir sind.»
Im Streit um die zusätzlichen Zölle zur Einfuhr von gewissen Stahl- und Aluminiumprodukten in die USA setzt der Bundesrat auf eine Schlichtung vor der Welthandelsorganisation WTO. Dort leitete die Schweiz ein Verfahren zur Streitbeilegung ein, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag bekannt gab. Die Eidgenossenschaft folgt dabei der EU, Mexiko, Kanada und Norwegen.
Im letzten Jahr beliefen sich die nun von den Zöllen betroffenen Schweizer Exporte laut Mitteilung auf rund 80 Millionen Franken. Die USA begründen die Strafzölle mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. Aus Sicht der Schweiz ist die Massnahme nicht gerechtfertigt.
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