Energiewende | Bund kann Subventionswarteliste für Solaranlagenbetreiber abbauen
180 Millionen für grosse Fotovoltaikanlagen
Wer bis vor fünf Jahren beim Bund ein Subventionsgesuch für eine grosse Fotovoltaikanlage eingereicht hat, erhält bis Ende 2019 eine finanzielle Zusicherung. Wegen zusätzlicher Fördermittel kann die Warteliste für die sogenannte Einmalvergütung etwas abgebaut werden.
Grund dafür sind die gestiegenen Strommarktpreise im vergangenen Jahr. Deshalb stehen dem Bund im laufenden Jahr rund 30 Millionen Franken mehr zur Verfügung als zunächst angenommen, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Dienstag mitteilte. Insgesamt 180 Millionen Franken können für die Einmalvergütungen grosser Fotovoltaikanlagen gesprochen werden.
Die Warteliste kann laut dem Bund damit zusätzlich um rund 400 grosse Fotovoltaikanlagen abgebaut werden, hundert dieser Anlagen sind realisiert. Insgesamt erhalten im Jahr 2019 über 2000 grosse Fotovoltaikanlagen einen finanziellen Zustupf vom Bund.
Konsumenten zahlen Netzzuschlag
Finanziert werden die Fördermassnahmen von den Schweizer Stromkonsumentinnen und -konsumenten. Diese bezahlen seit Anfang 2018 einen Netzzuschlag von 2,3 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Höhe der Subventionen orientiert sich an den Produktionskosten der Anlagen. Bei tiefen Marktpreisen müssen mehr Fördermittel aufgewendet werden. Bei höheren Marktpreisen braucht es für die gleiche Anzahl von Anlagen weniger Fördermittel; entsprechend können mehr Anlagen gefördert werden.
Geduld gefragt
Der Branchenverband swissolar kritisierte die langen Wartezeiten bis zur Auszahlung der Fördermittel in der Vergangenheit als «sehr ärgerlich». Er hoffe, dass sich die Leute nicht verunsichern lassen, sondern trotzdem investierten.
Laut dem Bund sollen die Betreiber grosser Fotovoltaikanlagen ab einer Leistung von 100 Kilowattstunden künftig nur noch zwei bis drei Jahre auf die Zusicherung warten müssen. Bislang waren es bis zu sechs Jahre.
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