Verkehr | Update: San Bernardino bleibt gesperrt
28 Kilometer Rekordstau am Gotthard
28 Kilometer Kolonne und 5 Stunden Wartezeit am Gotthard: Der diesjährige Pfingststau hat am Samstag den Rekord aus dem Jahr 1999 egalisiert. Weil der San-Bernardino-Tunnel gesperrt war, konnten Reisende nicht auf die Route über die A13 ausweichen. Der Tunnel bleibt bis mindestens Donnerstag gesperrt.
Dass der Stau aussergewöhnliche Dimensionen annehmen würde, war bereits absehbar, als am Freitagnachmittag im San-Bernardino-Tunnel ein Reisebus aus Bayern in Brand geriet. Der Tunnel musste gesperrt werden - die Ausweichroute zum Gotthard-Strassentunnel war blockiert.
Die Rekordlänge von 28 Kilometern erreichte die Kolonne am Samstag kurz nach Mittag: Die Fahrzeuge stauten sich in Richtung Süden zwischen Buochs NW und dem Gotthard-Nordportal bei Göschenen UR. Damit erreichte der Stau den bisherigen Rekord von Pfingsten 1999. Damals war die San-Bernardino-Route wegen Hochwassers gesperrt.
Stau auch in anderen Kantonen
Am Samstagabend ging die Schlange zwar zurück. Doch selbst abends um 20 Uhr standen Autos, Camper und weitere Fahrzeuge noch auf 9 Kilometern. Erst am späten Abend war die Fahrt durch die Röhre wieder ganz frei.
Doch nicht nur vor dem Gotthard stauten sich die Autos: Der weiter nördlich gelegene Seelisberg-Tunnel zwischen Nidwalden und Uri musste zwischenzeitlich mehrmals wegen des starken Verkehrs gesperrt werden. Und weiter südlich war für die Autolenkenden noch einmal Geduld gefragt: Bei der Ausreise nach Italien kam es vor dem Grenzübergang Chiasso-Brogeda erneut zu einem Stau von mehreren Kilometern Länge.
Auch in Graubünden kam es wegen der Sperrung des San-Bernardino-Tunnels zu verstopften Strassen. Der Verkehrsdienst Viasuisse empfahl als Ausweichrouten den Lötschberg und den Simplon. Aus der Westschweiz könne auch über den Grossen Sankt Bernhard nach Italien gefahren werden.
Ausflügler bleiben im Süden
Überraschend fuhren dann auch am Sonntag so viele Menschen in den Süden, dass sich der Stau fortsetzte. Viasuisse hatte eigentlich keinen Stau erwartet. Doch nach knapp zehn Stunden Pause war für Lenkerinnen und Beifahrer wieder Stehen angesagt.
Ihre maximale Länge erreichte die Fahrzeugschlange um den Mittag herum mit 8 Kilometern. Das bedeutete eine Wartezeit von rund eineinhalb Stunden. Danach bildete sich die Kolonne ziemlich schnell zurück.
Die Rückreisewelle am Pfingstmontag rollte dann vergleichsweise langsam an. Mitte Nachmittag standen die Fahrzeuge im Tessin auf gut fünf Kilometer, was für Reisende einen Zeitverlust von bis zu einer Stunde bedeutete.
Viasuisse rechnete allerdings damit, dass der Stau bis am Abend noch deutlich länger würde. Auf Anfrage hiess es, dass unter anderem das schöne Wetter die Ausflügler dazu verleitete, noch länger im Süden zu bleiben. Zudem waren in Deutschland noch Ferien.
Der San-Bernardino-Tunnel bleibt bis mindestens am Donnerstag gesperrt. Das sagte Marco Ronchetti vom Bundesamt für Strassen Astra auf Anfrage der sda. Am Dienstagnachmittag will das Astra die Medien wieder informieren - entweder per Medienmitteilung oder direkt vor Ort.
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