In eigener Sache | Valmedia vereint drei Druckereien – und hat neue Eigentümer
Digitalmaschine druckt neu in Deutschland
Visp | mengis media hat seine Digitaldruckmaschine verkauft. Das Medienhaus und die Druckerei sind seit Anfang Jahr eigenständige Unternehmen.
Es sind anspruchsvolle Arbeiten, die derzeit in der Druckerei in der Visper Pomona vor sich gehen. Ein Team von Spezialisten baut die Inkjet Rollendruckmaschine HP-T490 ab, Teil für Teil, macht sie transportfertig. Vor fünf Jahren wurde die Druckmaschine gekauft, um den «Walliser Boten» digital drucken zu können. Seither hat sich in der Druckerbranche vieles gewandelt. Und somit auch die Strategie des Unternehmens.
Druckmaschine nach Deutschland verkauft
Im Juni 2015 wurde der «Walliser Bote» als erste Tageszeitung weltweit erstmals digital gedruckt. In den folgenden Monaten stellte sich heraus, dass das Marktpotenzial, welches aus dem Oberwallis bearbeitet werden kann, zu klein und die neue Drucktechnik mit ihren hohen Farbkosten für das Unternehmen nicht geeignet ist. Zeitgleich veränderte sich auch das Druckereigeschäft markant: Die Preise erodierten, für mengis media wurde es günstiger, den «Walliser Boten» ausser Haus zu drucken. Seit 2017 ist das Centre d’impression Lausanne SA in Bussigny für den Druck der Oberwalliser Tageszeitung verantwortlich.
Dies ergab neue Möglichkeiten für mengis media – die Digitaldruckmaschine wurde zunehmend für den Buchdruck eingesetzt, insbesondere wurden Aufträge erledigt für das führende europäische Druckunternehmen CPI. Die HP-T490 konnte hier ihre Stärken ausspielen, indes war der logistische Aufwand gross: Die gedruckten Bücher mussten jeweils von Visp nach Deutschland transportiert werden. Unternehmensleiter Fredy Bayard verhandelte schliesslich mit der CPI und erzielte eine Einigung: Die HP-T490 wurde an das deutsche Druckereiunternehmen verkauft. «Ein für alle Beteiligten vorteilhaftes Geschäft», sagt Bayard.
Aus drei mach eins
Es ist nicht die einzige Veränderung bei der grössten Oberwalliser Druckerei. Auf den 1. Januar 2020 wurden die Mengis Druck AG, die Valmedia AG sowie die S + Z Print AG zusammengeführt. Unter dem Namen Valmedia ist eine wettbewerbsfähige Druckerei mit eigener Struktur entstanden – die Valmedia tritt als selbstständige Aktiengesellschaft im Markt auf. Mittels Management-Buy-out (MBO) wurde auch die Nachfolge des Unternehmens geregelt: Neben dem bisherigen Eigentümer Fredy Bayard sind neu Christoph Imsand, Richard Gostony sowie Roland Zimmermann, Thomas Kreuzer und Sandro Elsig zu gleichen Teilen für das Druckerei-Unternehmen verantwortlich.
mengis media, das die publizistischen Titel «Walliser Bote», rro, «RhoneZeitung», die Online-Portale rro.ch und 1815.ch sowie die Kommunikationsagentur Pomona unter einem Dach vereint, agiert ebenfalls als eigenständige Aktiengesellschaft. «Eine klare rechtliche und operative Trennung zwischen der Druckerei und mengis media ist somit gegeben», sagt Verleger Fredy Bayard, «dies ist vorteilhaft für beide Unternehmen». In den kommenden Monaten wird sich mengis media weiter wandeln: Nach dem Zusammenschluss von rro, «Walliser Bote» und «RhoneZeitung» wird demnächst ein einheitliches Online-Portal mit Bezahlschranke lanciert.wb
bra
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar