Coronavirus | Air China bietet als einzige Gesellschaft Direktflüge von Peking nach Genf an

Direkt aus China kommende Passagiere müssen Kontaktdaten angeben

«Es sind diese Leute, die ein Infektionsrisiko haben», sagte Daniel Koch (links), Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG.
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«Es sind diese Leute, die ein Infektionsrisiko haben», sagte Daniel Koch (links), Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 08.02.20 0
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In der Schweiz stehen Flugpassagiere im Fokus der Vorbeugungen gegen das Coronavirus. An den Flughäfen werden sie mit Flugblättern über die Erkrankung informiert. Wer mit Air China direkt von Peking nach Genf fliegt, muss Kontaktdaten hinterlassen.

Reisende, die diesen einzigen Direktflug von Peking in die Schweiz benutzen, werden im Flugzeug über das Virus 2019-nCoV informiert, wie Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Freitag vor den Medien in Bern ausführte.

Kontaktdaten abgeben

Sie erhalten auch Angaben zu den Stellen, an die sie sich bei Verdacht auf eine Infektion wenden müssen, und sie müssen Kontaktdaten abgeben. Stellt sich heraus, dass nach dem Flug jemand erkrankt ist oder Angesteckte mitgereist sind, können so die Mitgereisten kontaktiert werden.

Die Passagiere werden vor dem Abflug in China kontrolliert. Reisende mit Symptomen einer Coronavirus-Erkrankung dürften nicht ins Flugzeug einsteigen, sagte Masserey.

Alle ankommenden Flugpassagiere werden an den Flughäfen Genf und Zürich per Flyer über das Coronavirus und dessen Symptome informiert. Die Flyer enthalten auch Empfehlungen, um sich vor dem Virus zu schützen sowie Telefonnummern. Wer Symptome bei sich feststellt, soll Kontakt aufnehmen und sich gegebenenfalls testen lassen. Für Reisende hat das BAG eine eigene Hotline eingerichtet.

Dass Flugreisende im Fokus der Prävention stehen, hat einen Grund: "Es sind diese Leute, die ein Infektionsrisiko haben", sagte Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG, an der Medienkonferenz.

Rund 200 Verdachtsfälle getestet

Die Situation in Sachen Coronavirus sei in China und ausserhalb des Landes unterschiedlich, sagte Koch. Ausserhalb Chinas könne nicht von einer Epidemie gesprochen werden. In allen Nachbarländern ausser in Österreich gibt es aber mittlerweile bestätigte Erkrankungen.

In der Schweiz selbst wurden bis Freitag rund 200 Verdachtsfälle getestet. Bisher wurde nach Angaben von Masserey aber keine Erkrankung bestätigt. Wohlauf sind auch die Schweizer Staatsangehörigen, die am Wochenende aus China ausgeflogen wurden und die sich in Südfrankreich in Quarantäne befinden.

Allen gehe es gut, sagte Hans-Peter Lenz, Chef des Krisenmanagementzentrums im Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Das EDA plane zurzeit die Rückreise der fünf Schweizer und drei Angehörigen in die Schweiz in einer Woche. Sechs Personen wollten von diesem Angebot Gebrauch machen. Die übrigen wollten selbstständig heimreisen.

Ob die Schweiz Frankreich für die Betreuung ihrer Bürger in Quarantäne entschädigen muss, ist laut Lenz noch offen. Ebenso wenig steht fest, ob die Evakuierten sich an Kosten für die Rückführung beteiligen müssen. Sei dies überhaupt der Fall, werde die Summe gering sein, da sie nicht fahrlässig gehandelt hätten, sagte Lenz.

Ein Schweizer Ehepaar befindet sich zudem auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess", das wegen über 60 Ansteckungen an Bord vor Yokohama in Japan festsitzt. Beiden gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte Lenz.

Über Transportmittel informieren

Über weitere Ausreisewünsche aus China habe das EDA derzeit keine Kenntnis, sagte Lenz. In der Provinz Hubei, in der das Coronavirus erstmals aufgetaucht war, waren zunächst acht Schweizer Bürger gemeldet. In den drei ebenfalls stark betroffenen Provinzen Henan, Zhejiang und Guangdong sind es insgesamt 170 weitere.

Die Schweizer Vertretungen in China hätten keine oder nur begrenzte Möglichkeiten, Schweizern bei der Ausreise aus China behilflich zu sein, sagte Lenz. Das EDA verweist in seinen Reisehinweisen auf kommerzielle Transportmittel. Wer China verlassen wolle, müsse sich vor Ort über verfügbare Transportmittel informieren.

Air China bietet als einzige Gesellschaft Direktflüge von Peking nach Genf an. Swiss und Cathay Pacific fliegen von Zürich nach Honkong. Bis Ende Februar suspendiert sind dagegen die Swiss-Verbindungen von Zürich nach Peking und Schanghai und die von Hainan Airlines bediente Verbindung zwischen Zürich und Shenzen.

08. Februar 2020, 22:00
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Kein Mangel an Schutzausrüstung in Schweizer Spitälern

Während in den Apotheken die Atemschutzmasken wegen der Angst vor dem Coronavirus knapp werden oder einigenorts bereits ausverkauft sind, sieht es in den Spitälern und Arztpraxen anders aus. Dort besteht für die Lieferung von Schutzausrüstung keine Sorge.

Allerdings empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nur dem Pflegepersonal, die mit Coronavirus-Verdachtsfällen zu tun haben, Atemschutzmasken, Handschuhe und Schutzanzüge zu tragen. Diese müssten von professioneller Qualität sein, um einen wirksamen Schutz gegen die Coronaviren zu bieten. Das unterscheidet die professionellen Masken vom einfachen Mund- und Nasenschutz.

Die einfachen Masken bieten keinen vollständigen Schutz, weil sie Mund und Nase nicht optimal abdecken. Allerdings schränken diese einfachen Masken bei Coronavirus-Patienten immerhin das Übertragungsrisiko auf andere Menschen ein.

BAG: Kein Anlass zur Sorge

Die Lager für Hygienemasken seien leer, aber die Versorgung von professionellem Schutzmaterial biete keinen Anlass zur Sorge, sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Überdies verfüge der Bund über Pflichtlager für solche Ausrüstung, die meistens in Asien hergestellt werde.

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung habe 170'000 Masken in Reserve. Zudem sei die lokale Produktion von Desinfektionsmitteln gross genug, um auf obligatorische Lagerbestände zu verzichten.

Auch die Gesundheitsorganisationen sind nicht übermässig besorgt über die hochschnellende Nachfrage nach Schutzausrüstung. Die Genfer Universitätsspitäler (HUG) haben Beschaffungsgrenzwerte festgelegt, um auf eine steigende Nachfrage wegen der saisonalen Grippe reagieren zu können. Sie haben zusätzliche Vorräte angelegt, falls der Pandemieplan aktiviert wird.

 

Der Apotheken- und Gesundheitskonzern Galenica gestand auf Anfrage ein, dass sein Grossist Galexis nicht die Nachfrage befriedigen könne, die den normalen Jahresbedarf bei weitem übersteige.

Der Hersteller von medizinischem Verbrauchsmaterial, IVF Hartmann, erklärte auf Anfrage, seine Produkte auch an Privatpersonen zu verkaufen. Angaben zur Verfügbarkeit oder zur Entwicklung der Nachfrage machte das Schaffhauser Unternehmen allerdings nicht.

Kleinere Lieferungen weitergeleitet

Galenica erklärte, dass Galexis die kleinen Lieferungen, die man spontan von den Schweizer Lieferanten erhalte, direkt an die Kunden weitergebe. Das Unternehmen konnte allerdings nicht sagen, wann diese Lieferanten die grosse Nachfrage wieder decken könnten. "Derzeit sind keine Masken erhältlich", liess Galenica verlauten und appellierte an die Bevölkerung, nicht in Panik zu geraten.

Die Coronavirus-Epidemie grassiert derzeit in China. In der Schweiz haben die Behörden bisher keine Coronavirus-Infektionen festgestellt. Das BAG bezweifelt, dass eine Empfehlung für das Tragen von professionellen Masken in der Öffentlichkeit umgesetzt werden könne.

WHO sieht Knappheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte ihrerseits am Freitag, mittlerweile werde weltweit der Vorrat an Schutzausrüstung knapp. "Die Welt ist mit einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung konfrontiert", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Treffen des WHO-Exekutivrats in Genf. Weltweit gingen Schutzmasken und andere Schutzausrüstung aus.

Der WHO-Chef kündigte an, sich beim Lieferketten-Netzwerk für Schutzausrüstung dafür einzusetzen, "Engpässe" in der Produktion zu beheben. Bereits am Mittwoch hatte die WHO angekündigt, Atemschutzmasken, Gummihandschuhe, Schutzhandzüge und Test-Sets an hilfsbedürftige Länder zu schicken. Dazu forderte sie die internationale Gemeinschaft zu Zahlungen in Höhe von 675 Millionen Dollar auf. sda

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