Weinbau | In Genf wird «Divona» seit 2009 angebaut
Erste multiresistente weisse Rebsorte für die Schweiz
Fünf Jahre nach der Rotweinsorte Divico hat die Forschungsanstalt Agroscope die erste multiresistente weisse Rebsorte lanciert. Divona ist das Ergebnis zwanzigjähriger Forschung. Die neue Rebsorte wurde am Dienstag an einer Feier getauft.
Wie Agroscope in einer Mitteilung schreibt, ist Divona wie ihr grosser Bruder Divico aus einer Kreuzung der Sorten Gamaret und Bronner entstanden. Sie sei resistent gegenüber Pilzkrankheiten und gut geeignet für die Produktion von qualitativ hochstehenden Weinen. Ihr Name ist eine Hommage an die keltische Göttin der Quellen.
Der Kanton Genf baut die Sorte Divona seit 2009 auf seinem Rebgut an. Sie ist resistent gegenüber Graufäule. Von der Sorte Bronner hat sie die hohe Resistenz gegenüber dem Echten und Falschen Mehltau geerbt. Je nach Krankheitsdruck sind nur eine bis drei Behandlungen gegen Mehltau statt sechs bis neun nötig.
Ihre Vorfahren sind wilde Rebsorten aus Amerika und Asien. Diese wurden in mehreren Schritten mit europäischen Sorten gekreuzt, um die Anfälligkeit auf Echten und Falschen Mehltau zu verringern. Divona blieb schliesslich aus Tausenden von Kandidaten als geeignetste Kreuzung übrig.
Dank Gamaret ist auch ihr önologisches Potenzial sehr hoch. Laut Acroscope werden aus Divona produzierte Weine bei Degustationen sehr gut bewertet. Erst letzten Freitag sei der Wein bei einer internationalen Prämierung für Wein aus krankheitsrestistenten Reben mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden.
Divona-Reben wachsen auf verschiedenen Versuchsparzellen in der Schweiz in Betrieben mit integrierter und biologischer Produktion. Es ist - wie Müller-Thurgau - eine frühreife Rebsorte, die für wärmere Weinbaugebiete und wasserarme Böden weniger geeignet ist.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar