Zahlen dramatisch | Studie zeigt Einfluss des Coronavirus auf den Tourismussektor

Experten warnen vor historischem Tiefstand

<b>Schwierige Zeiten.</b> Die Corona-Krise schlägt durch, die Tourismusorte stehen still.
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Schwierige Zeiten. Die Corona-Krise schlägt durch, die Tourismusorte stehen still.
Foto: mengis media

Quelle: 1815.ch 31.03.20 0
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Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf den Tourismus. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schweizer Touristiker mit Milliardenausfällen rechnen müssen.

Dem gesamtschweizerischen Tourismus sollen durch das Coronavirus bis Ende Jahr 6,4 Milliarden Franken entgehen ‒ ein Umsatzrückgang von 18 Prozent. Dies zeigt eine Online-Befragung bei Akteuren des Schweizer Tourismus, die gestern Montag publiziert wurde. Der Bericht basiert auf einer Befragung von schweizweit über 2000 Tourismusbetrieben, davon rund 450 aus dem Kanton Wallis.

Einbussen am Laufmeter

Die voraussichtlichen monatlichen Umsatzeinbussen bei den Schweizer Hotels für die Monate März, April und Mai sind mit 69%, 90% und 73% massiv. «Im Durchschnitt verliert jedes Hotel in unserer Stichprobe für März bis Mai zwischen 260'000 und 280'000 Franken pro Monat, also rund eine Dreiviertelmillion für diese Periode», so Prof. Roland Schegg von der Fachhochschule Westschweiz Valais-Wallis, die die Studie erarbeitet hat. Die Einbussen treffen das Tessin und die Städte, die unter dem völligen Einbruch des Geschäfts- und Kongresstourismus leiden, noch deutlich stärker als die Bergregionen. Strukturelle Faktoren wie Grösse der Betriebe scheinen indes kaum einen Einfluss zu haben. «Der Coronavirus-Tsunami trifft kleine und grosse Betriebe fast im gleichen Masse», so Schegg.

Konkursrisiko im Wallis: 17 Prozent

Die Studie zeigt weiter, dass die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses im Schnitt auf 19% geschätzt wird, wobei es grosse regionale Unterschiede gibt: Das Risiko wird im Tessin auf 36%, im Kanton Waadt auf 29%, in Genf auf 28% und in Zürich auf 24% geschätzt. In den klassischen Ferienregionen wird das Risiko derzeit noch kleiner eingestuft: Im Wallis auf 17%, in Graubünden auf 14%. «Dies hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die meisten Betriebe im April den Betrieb nach Ende der Wintersaison eh geschlossen hätten», so Tourismusforscher Schegg.

Wenig überraschend: Es sind vor allem Betrieb aus der Gastronomie (27%) und der Hotellerie (23%), die das Konkursrisiko deutlich höher einschätzen als Betriebe anderer Sektoren (Parahotellerie 9%, Bergbahnen 13%). Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger sagte gegenüber dem «Blick», dass jeder vierte Tourismusbetrieb «existenziell gefährdet» sei.

Psychologische Effekte

Für März und April 2020 wurden im Schnitt bei den befragten Hotels 81% der Reservationen storniert. Diese sehr hohen Anteile an Annullierungen führen konsequenterweise zu einem historischen Tiefstand bei den Auslastungen in der Hotellerie zwischen März und Mai. Im April ‒ mit der Osterzeit ‒ wird schweizweit gerade noch mit einer Belegung von 13% gerechnet. Im Mai wird die Auslastung voraussichtlich geringfügig höher sein. «Das kann sich jedoch ändern, wenn die Beschränkungen im In- und Ausland über den 19. April hinaus gehen. Manche Gäste warten diesen Stichtag wohl noch ab. Ausserdem ist der psychologische Effekt nicht zu unterschätzen», erklärt Schegg. Viele Unsicherheiten ‒ mit einer traurigen Gewissheit: Die Tourismusbranche taumelt.

bra
31. März 2020, 17:00
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Die Befragung

In Zusammenarbeit mit HotellerieSuisse und Schweiz Tourismus führte das Institut für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis am 23. und 24. März 2020 eine Online-Befragung bei Akteuren des Schweizer Tourismus durch. Im Fokus standen vor allem die Leistungsträger der Tourismusbranche (Hotellerie, Parahotellerie, Bergbahnen, Restaurants).

 

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Unternehmungen sowie eine Einschätzung des Konkursrisikos standen bei der Befragung im Fokus. Der vorliegende Bericht basiert auf den Antworten von 2056 Betrieben, wobei Hotels mit 41 Prozent die grösste Gruppe in der Stichprobe stellen, gefolgt von Betrieben aus der Parahotellerie mit 25 Prozent.

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