Politik | Das höchste politische Organ im Kanton
Glarner Landsgemeinde bei Regen und Schneegestöber eröffnet
Der Glarner Landammann Andrea Bettiga hat am Sonntag die Landsgemeinde bei garstigen äusseren Bedingungen eröffnet. Er bezeichnete die jährlich stattfindende politische Versammlung als vertraute Institution und Kontrast zu hektisch gewordenen Zeiten.
Bei Temperaturen nur wenig über dem Gefrierpunkt und einem Gemisch aus Regen und Schneegestöber verlangt die Landsgemeinde den Glarner Stimmberechtigten dieses Jahr einige Robustheit ab. Entsprechend den äusseren Bedingungen hielt der Landammann seine Rede auf dem Zaunplatz mitten in Glarus vor nicht gefüllten Rängen.
Andrea Bettiga beschäftigte sich kritisch mit der Digitalisierung, forderte Nachhaltigkeit, um dem Klimawandel zu begegnen und bezeichnete 2019 als Schicksalsjahr für die Weltpolitik. Auch das Verhältnis Schweiz - EU werde auf eine harte Probe gestellt.
All diese Entwicklungen und mit grosser Vehemenz geführte Diskussionen hätten polarisiert, zersplittert und entsolidarisiert, sagte Bettiga. Ein baldiges Ende mit akzeptierten Lösungen sei nicht abzusehen. Was für einen Kontrast bilde da «unsere Landsgemeinde», so Bettiga.
Die Integrationskraft der Landsgemeinde
Die Landsgmeinde sei Teil der Glarner Identität, unabhängig von gesellschaftlicher Herkunft, Religion und politischer Gesinnung. «Wir hören einander zu, kämpfen um Lösungen, akzeptieren die Ansicht anderer und beugen uns zum Schluss der Mehrheit», betonte der Landammann.
Kein elektronisches Hilfsmittel werde die Integrations- und Überzeugungskraft der Landsgemeinde ersetzen können. Die im Ring gelebte Qualität der Willensäusserung sei wertvoll und unvergleichbar.
Vertrauen, Respekt, Eigenverantwortung: «Das ist Landsgemeinde. Das sind wir. Wir sind Landsgemeinde!», rief Bettiga den Stimmberechtigten zu.
Acht Traktanden
Auf der Traktandenliste der wichtigsten politischen Versammlung im Glarnerland stehen zwar lediglich acht Traktanden. Dafür ist die Kost zum Teil nicht so leicht verdaulich.
Am meisten Zeit beanspruchen dürfte eine komplexe Steuergesetzrevision in fünf Teilen. Einheitliche Ladenöffnungszeiten und die Aufhebung des Tanzverbotes an hohen Feiertagen sind weitere Geschäfte, mit denen sich die Stimmberechtigten auseinandersetzen.
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