Gesundheit | Internationale Studie zeigt
Haus- und Kinderärzte finden Schweizer Gesundheitssystem sehr gut
In einer internationalen Studie hat die Stiftung Commonwealth Fund Ärztinnen und Ärzte der medizinischen Grundversorgung - also Haus- und Kinderärzte - zu gesundheitspolitischen Themen befragt. Die Schweiz erzielte im internationalen Vergleich den ersten Rang.
92,7 Prozent der Befragten in der Schweiz beurteilen die Leistungen des Systems als gut oder sehr gut, wie es in einer Medienmitteilung vom Montag heisst. Positiv beurteilt werden insbesondere die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit den Spezialärzten sowie auch der Zugang zu medizinischen Leistungen.
Für die Studie «International Health Policy Survey» des Commonwealth Fund wurden in elf Hochpreisländern insgesamt über 13'000 Ärztinnen und Ärzte der medizinischen Grundversorgung befragt, also Hausärzte und Kinderärzte. Bei den elf Ländern handelt es sich um Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Schweden, die Schweiz, Grossbritannien und die USA.
Arbeit äusserst oder sehr stressig
In der Schweiz äusserten sich demnach 69 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte als sehr zufrieden mit ihrer Tätigkeit. Damit belegt die Schweiz den ersten Platz. 37 Prozent der Grundversorger beurteilen ihre Arbeit jedoch als äusserst oder sehr stressig. Dieser Anteil hat seit der letzten Befragung im Jahr 2015 deutlich zugenommen (2015: 31 Prozent).
60,7 Prozent der Schweizer Grundversorger sehen den Zeitaufwand, der in Zusammenhang mit den administrativen Tätigkeiten mit den Versicherungen oder Abrechnungen steht, als grosses Problem. Nur gerade in Schweden (80,4 Prozent) wird dieser Zeitaufwand als grösseres Problem eingestuft.
Im internationalen Vergleich Spitzenwerte
Bei der Befragung zum Thema Zusammenarbeit mit Spezialisten bekommt das Schweizer Gesundheitswesen sehr gute Noten. 96 Prozent der Grundversorger beurteilen den Informationsaustausch und die Koordination als sehr gut. Auch dieser Wert ist höher als 2015. Der Zugang der Patienten zu medizinischen Leistungen wird ebenfalls als sehr gut beurteilt, Die Wartezeiten seien kurz und stellten im internationalen Vergleich Spitzenwerte dar.
69,7 Prozent der Befragten Grundversorger geben an, ihre Krankengeschichten elektronisch zu führen. Dieser Wert hat seit der Erhebung von 2015 deutlich zugenommen. Jüngere Ärztinnen und Ärzte unter 45 führen ihre Krankengeschichten praktisch ausnahmslos elektronisch. In dieser Altersgruppe nimmt die Schweiz eine Spitzenposition ein.
Der Commonwealth Fund ist eine private, nicht-gewinnorientierte Stiftung, die die Förderung gut funktionierender und effizienter Gesundheitssysteme zum Ziel hat.
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