Tierwelt | Bislang keine Rissspuren
In Horgen ist am Montag ein Wolf herumgestreift
Eine Privatperson hat vor zwei Tagen in Horgen ein hundeähnliches Tier gesichtet und fotografiert: Es war ein Wolf, wie Fachleute bei der Überprüfung des Bildes inzwischen zweifelsfrei festgestellt haben.
Die Person hatte sich in ihrem Haus in einem Weiler auf dem Gemeindegebiet von Horgen aufgehalten, als sie das Tier erblickt hatte. Wo sich der Wolf nun aufhält, ist nicht bekannt, wie die Zürcher Baudirektion am Mittwoch mitteilte.
Für Menschen, grosse Nutztiere und Haustiere bestehe keine Gefahr, heisst es. "Respekt ist aber angezeigt." Bei der Begegnung mit einem Wolf sollte man unbedingt Distanz wahren und sich zurückziehen. Hunde sollten an die Leine genommen werden.
Die zuständige kantonale Fischerei- und Jagdverwaltung hat nach der Sichtung umgehend die zuständige Jagdgesellschaft, die Nutztierhalter in der Region sowie die weiteren direktinvolvierten Kreise informiert, wie dies der "Handlungsleitfaden Wolf des Kantons Zürich" vorsieht.
Keine Spuren des Wolfes
Rissspuren sind bislang keine entdeckt worden. Auch DNA-Spuren konnten keine gesichert werden. Alleine aufgrund der Fotoaufnahme liessen sich Geschlecht, Herkunft und Alter des Wolfes nicht eruieren.
Die Fischerei- und Jagdverwaltung versucht nun, weitere Informationen über das Tier und dessen Aufenthaltsort zu beschaffen. "Umherziehende Wölfe können grosse Distanzen überwinden - es ist nicht auszuschliessen, dass der Wolf sich mittlerweile nicht mehr im Kanton Zürich befindet."
Bei der Sichtung handelt es sich um die vierte bestätigte Wolfspräsenz im Kanton Zürich seit 2014. Zuvor galt der Wolf im Kanton während über 100 Jahren als ausgestorben. Der Kanton fördert die Wiederansiedlung nicht aktiv, akzeptiert ihn aber als Teil der heimischen Wildfauna.
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