Verkehr | Täglich 1,29 Millionen Passagiere transportiert. Ein Plus von 3,9 Prozent

Lage bei SBB bleibt betrieblich anspruchsvoll

Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr beträgt 124,3 Millionen Franken (Vorjahr: 115,2 Millionen Franken).
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Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr beträgt 124,3 Millionen Franken (Vorjahr: 115,2 Millionen Franken).
Foto: WB/Daniel Berchtold

Quelle: SDA 04.09.19 0
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Das Konzernergebnis der SBB ist im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 279 Millionen Franken leicht gesunken (2018: 292 Millionen Franken). Die betriebliche Lage bleibt anspruchsvoll.

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Täglich wurden im Personenverkehr 1,29 Millionen Passagiere transportiert. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 3,9 Prozent, wie das Unternehmen in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Nebst einem Grundwachstum im Personenverkehr sei dies auf die vermehrt angebotenen Sparbillette zurückzuführen. Das "gute Halbjahresergebnis" gebe der SBB Handlungsspielraum, so seien weitere Preissenkungen im Umfang von zusätzlich 60 Millionen Franken vorgesehen.

Die betriebliche Lage bleibe anspruchsvoll, dies unter anderem wegen fehlender Doppelstockzüge und "einer anspruchsvollen Ressourcensituation beim Personal". Überschattet werde das laufende Jahr durch den Arbeitsunfall eines Kundenbegleiters Anfang August, schreibt die SBB. Bei diesem Unfall wurde ein 54-jähriger Zugchef bei der Abfahrt aus dem Bahnhof Baden AG eingeklemmt, mitgeschleift und tödlich verletzt. Schuld war der defekte Einklemmschutz der Zugtüre.

Nachfrage nach Nachtzügen gestiegen

Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr beträgt 124,3 Millionen Franken (Vorjahr: 115,2 Millionen Franken). Hauptgrund sei die positive Entwicklung bei den Erträgen. Auch der internationale Personenverkehr habe sich positiv entwickelt, so sei die Nachfrage nach Nachtzügen gestiegen. Geplant ist, mit dem Fahrplan 2020 den internationalen Schienenpersonenverkehr auszubauen, um den Kunden eine Alternative zum Fliegen anzubieten.

Die finanzielle Situation im Güterverkehr bleibt anspruchsvoll, wie es weiter heisst. Das Ergebnis von SBB Cargo Schweiz sank trotz Abbau von 9 Millionen Franken staatlicher Abgeltungen von 2,16 Millionen Franken im Vorjahr auf 0,25 Millionen Franken, was einem Minus von 88,4 Prozent entspricht.

Das Halbjahresergebnis von Immobilien beträgt 179 Millionen Franken (Vorjahr: 147 Millionen Franken). Diese Zunahme um 21,3 Prozent sei auf Gewinne aus Immobilienverkäufen zurückzuführen.

Die Kundenpünktlichkeit im Personenverkehr bleibe mit 90,7 Prozent (Vorjahresperiode 90,7 Prozent) stabil. Leicht verschlechtert habe sich die Anschlusspünktlichkeit auf einen Wert von 97,0 Prozent (Vorjahr 97,2 Prozent). In der Westschweiz und im Tessin sowie auch einzelnen Strecken sind die Werte niedriger, wie es weiter heisst.

04. September 2019, 13:30
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Service public wieder ins Zentrum stellen

Nach der Rücktrittsankündigung von SBB-Chef Andreas Meyer fordert die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV), bei den SBB müsse der Service public wieder ins Zentrum gestellt werden. "Und zwar mit guten Leistungen, einer hohen Sicherheit und angemessenen Preisen."

"Das erreichen die SBB zuallererst mit Vertrauen ins eigene Personal, das weiss, wie Bahnbetrieb geht, und diesen mit Leidenschaft macht", liess sich Giorgio Tuti, Präsident des SEV, in einer Medienmitteilung vom Mittwoch zitieren.

Das Vertrauen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in ihre Führung sei zurzeit klein, schrieb der SEV. Er fordert deshalb die SBB-Spitze auf, diese Signale ernst zu nehmen und auf das Personal zu hören, das den Bahnbetrieb letztlich mache. Dies sei auch für die Kundinnen und Kunden wichtig, die durch den tragischen Unfall verunsichert wurden.

Symbol für schweizerische Identität

"Die SBB müssen wieder ein Symbol für schweizerische Identität werden", unterstrich Giorgio Tuti. Ihr "angeschlagenes Image" werde nur mit einem guten Kerngeschäft wiederhergestellt. Das heisse hochstehende und sichere Leistungen zu einem angemessenen Preis. Aufgrund der unzähligen Sparprogramme habe die Qualität der Angebote in den letzten Jahren abgenommen. Diese Einsparungen hätten Auswirkungen auf den Service public, und das Personal leide unter den laufenden Reorganisationen.

Für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner seien die ständigen Reorganisationen zu Sparzwecken eine grosse Belastung und erschwerten ihnen die verantwortungsbewusste Arbeit. Zumal ihre Vorschläge und Anregungen nicht berücksichtigt würden. "Das muss durch einen radikalen Wechsel der Kultur und der Kommunikation im Umgang miteinander geändert werden", betonte der SEV-Präsident.

Für den SEV ist eine Beteiligung des Personals an den guten Konzernergebnissen ein notwendiger erster Schritt, um die angeschlagene Motivation wieder zu verbessern.

KVF-Präsidentin: Konsolidierung nötig

Andreas Meyer habe sie am Mittwochmorgen über seinen Rücktritt vorinformiert, sagte die Präsidentin der Verkehrskommission des Nationalrates (KVF), Edith Graf-Litscher (SP/TG), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. In der KVF sei Meyer nie zum Rücktritt aufgefordert worden. Sie nehme Meyers persönlichen Entscheid zur Kenntnis und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.

Nun sei wichtig, dass die künftige Leitung der SBB "eine hohe Affinität und Freude" habe, ein Service-public-Unternehmen zu führen, sagte Graf-Litscher. Die neue Führung dürfe nicht Reorganisation um Reorganisation machen, sondern müsse eine Konsolidierung anstreben und dem Personal Wertschätzung entgegen bringen, "damit die guten Mitarbeitenden dem Unternehmen erhalten bleiben".

Erst am Montag hatte Graf-Litscher vor den Medien in Bern erklärt, die Verkehrskommission des Nationalrates erwarte, dass das Management der SBB "endlich seine Hausaufgaben macht". Dies erwarte man natürlich nach wie vor, sagte sie am Mittwoch. sda

Transfair: Betrieb bei SBB bleibt angespannt

Der Betrieb bei den SBB bleibt nach Einschätzung der Gewerkschaft Transfair angespannt. Der angekündigte Wechsel an der Führungsspitze ändere daran aktuell nichts, heisst es in einer Mitteilung der Gewerkschaft vom Mittwoch.

"Es gilt jetzt, einen stabilen und sicheren Bahnbetrieb mit ausreichend eigenem Personal und Rollmaterial zu festigen", wurde Bruno Zeller, Branchenleiter öffentlicher Verkehr, in einer Medienmitteilung zitiert. "Die Sicherheit und Qualität hat ganz klar Vorrang vor weiterem Effizienztreiben und vor weiteren Reorganisationen."

Das SBB-Personal mache einen sehr guten Job in einer schwierigen Phase, hiess es weiter. Transfair begrüsse die Beteiligung der Mitarbeitenden am Halbjahresergebnis als Zeichen der Wertschätzung für den seit langem intensiven täglichen Einsatz und die geleisteten Zusatzleistungen. sda

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