Wirtschaft | Rückzug von Swatch aus Baselworld bringt MCH Group unter Druck
«Baselworld wird weiterhin existieren - egal, was passiert»
Für die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld ist der Verlust des bisher grössten Ausstellers Swatch ein schwerer Schlag. Zwar versicherte Messechef Michel Loris-Melikoff im Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps»: «Baselworld wird weiterhin existieren - egal, was passiert.» Die Anleger allerdings zeigten sich deutlich pessimistischer und schickten die MCH-Aktien auf Talfahrt.
Es sei zu früh, um über einen möglichen Schneeballeffekt zu spekulieren, sagte Loris-Melikoff. Die Baselworld habe 650 Aussteller, die gespannt auf die Neuerungen der Uhrenmesse warteten, sagte der Messechef in dem am Montag veröffentlichten Interview.
Am Wochenende hatte Swatchchef Nick Hayek in der «NZZ am Sonntag» die Abkehr seiner Swatch Group von der Uhren- und Schmuckmesse in Basel ab 2019 verkündet.
Baselworld will Swatch umstimmen
Swatch ist mit fast allen seiner 18 Marken und einem Messebudget von über 50 Millionen Franken der bisher grösste Aussteller an der Baselworld. Bereits diesen März waren an der Messe mit 650 Ausstellern nur noch halb so viele wie im Vorjahr dabei. Kritiker fordern unter anderen neue Ansätze bei der Organisation und der Durchführung der Basler Messe. Hayek kritisierte zudem in dem Zeitungsbericht, MCH habe die Hersteller beim neuen Konzept nicht miteinbezogen.
«Ich kann die Ungeduld der Swatch-Gruppe verstehen, aber die Entscheidung enttäuscht mich. Denn ich hatte noch gar nicht genug Zeit, um unser neues Konzept im Detail auszuarbeiten», sagte Loris-Melikoff. Er leitet die Messe seit Juli, nachdem die bisherige Baselworld-Chefin Sylvie Ritter nach 15 Jahren das Handtuch geworfen hatte. Loris-Melikoff will nichts unversucht lassen, Swatch noch umzustimmen und doch noch zu halten.
Anleger reagierten schockiert auf den Abgang von Swatch: Die MCH-Aktie stürzte am Montag um gut 9 Prozent ab.
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