Umfrage | Neue Umfrage zur Reform der Altersvorsorge zeigt
Mehrheit für Frauenrentenalter 65
Die jüngsten Vorschläge des Bundesrats für eine Reform der AHV kommen einer Umfrage zufolge beim Volk weitaus besser an als bei den Parteien. Demnach sprach sie eine klare Mehrheit für ein höheres Rentenalter für Frauen und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus.
Gemäss der vom «SonntagsBlick» veröffentlichten repräsentative Studie des Forschungsinstituts GFS Bern sprachen sich zwei Drittel der Befragten eher oder sogar voll für eine Erhöhung des Frauenrentenalters von heute 64 auf 65 Jahre aus. 16 Prozent waren mit einer Erhöhung überhaupt nicht einverstanden, 18 Prozent eher nicht einverstanden. Die Männer stimmten mit 78 Prozent deutlich zu; bei den Frauen waren es immerhin 54 Prozent.
Ebenfalls fast zwei Drittel der Befragten würden für eine Sanierung der AHV auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,9 Prozentpunkte akzeptieren - der Bundesrat schlägt aktuell eine Erhöhung des Normalsatzes von 1,5 auf 9,2 Prozent vor.
Eine Schuldenbremse oder gar eine Senkung der Renten kam für die befragten Wähler dagegen nicht in Frage. Könnten die Befragten das Rentenalter frei festlegen, würde der Ruhestand für Frauen im Durchschnitt bei 65,3 Jahren beginnen, für Männer bei 65,6 Jahren.
An der Urne verworfen
Die überwiegende Mehrheit der Befragten sieht ebenso wie Politiker bei der AHV Handlungsbedarf. Denkbar sind für viele demnach sogar neue AHV-Modelle. Auf Zustimmung stiess die Aussage, dass jemand, der lange studiert hat, später pensioniert werden soll als jemand, der nach der Lehre zu arbeiten beginnt. 63 Prozent waren damit grundsätzlich einverstanden. Bei 33 Prozent der Befragten stiess die Idee auf Ablehnung.
Die Erhöhung respektive Angleichung des Frauenrentenalters aber auch Senkungen sind in der Schweiz mehrfach politisch gescheitert. 2004 hatte das Volk eine Vorlage für das Rentenalter 65 an der Urne verworfen. Zuletzt wurde eine Erhöhung im vergangenen September abgelehnt.
Die repräsentative Befragung zur Reform der Altersvorsorge wurde vom 25. Mai bis 11. Juni von GFS Bern durchgeführt. Befragt wurden 1336 Stimmberechtigte in der Schweiz. Auftraggeber war die Industrie- und Handelskammer Thurgau.
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