Bürokratie | Gesetzesänderungen mit hohen Kosten brauchen qualifizierte Mehrheit

Parlament will «Regulierungsbremse» einführen

Parlamentarier debattieren während der Frühlingssession der Eidgenössischen Räte im März 2019 im Nationalrat in Bern.
1/1

Parlamentarier debattieren während der Frühlingssession der Eidgenössischen Räte im März 2019 im Nationalrat in Bern.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 20.03.19 0
Artikel teilen

Das Parlament will eine «Regulierungsbremse» einführen. Es verlangt, dass die Räte neue Gesetze oder Gesetzesänderungen, die hohe Kosten verursachen, mit einer qualifizierten Mehrheit beschliessen müssen.

Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat eine Motion der FDP angenommen - mit 25 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung. «Die Klagen über übermässige Regulierung in diesem Haus ist gleich alt wie das Haus selber», sagte Andrea Caroni (FDP/AR) im Namen einer Kommissionsmehrheit. Deshalb brauche es eine klare Einschränkung, die wie eine Schuldenbremse wirke.

«Wir, die angetreten sind, den Gesetzesdschungel zu lichten, schaffen ein neues Gesetz, dass dieses Wunder vollbringen soll», sagte Werner Luginbühl (BDP/BE). Das mute schon fast philosophisch an. Er stimme trotzdem für die Motion.

Bestehende Instrumente optimieren

Konkret verlangt die an den Bundesrat überwiesene Motion eine «Regulierungsbremse». Diese soll wirken, sobald ein Gesetz zu höheren Regulierungskosten für mehr als 10'000 Unternehmen führen oder eine bestimmte Kostenschwelle überschreiten würde. Dem müsste eine qualifizierte Mehrheit zustimmen, zum Beispiel die Mehrheit der Mitglieder beider Räte.

Nicht alle zeigten sich mit dem Vorstoss zufrieden. Für Christian Levrat (SP/FR) bedeutet die sogenannte Regulierungsbremse eine Einschränkung des Gesetzgebers. Die Bürokratie mit bürokratischen Instrumenten einzudämmen, sei der falsche Weg.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin wiederholte, was der Bundesrat erst gerade in einem Bericht dargelegt hatte. Kurz: Es gebe heute bereits Instrumente, um die Regulierung zu bremsen, man müsse diese nur optimieren.

Verschiedene Kantone als Vorbild

Die Mehrheit im Parlament ist aber der Auffassung, dass die bisherigen Bestrebungen zum Abbau von Regulierungen nicht genügen. Der Bundesrat weigere sich, vom Parlament gemachte Vorgaben umzusetzen, lautete der Tenor.

Mit einer weiteren Motion beauftragt des Parlament den Bundesrat deshalb, ein Gesetz über die Reduktion der Regelungsdichte und den Abbau der administrativen Belastung für Unternehmen auszuarbeiten. Dabei soll er sich an die Vorgehensweise verschiedener Kantone anlehnen.

Die Motion stammt von Sandra Sollberger (SVP/BL). Wegen der Bürokratie könnten sich die Unternehmen nicht mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, kritisierte sie. Die bereits geplanten Massnahmen gegen Überregulierung könnten in das Gesetz integriert werden.

Parlament nimmt Heft in die Hand

Das Thema wird neben dem Bundesrat auch das Parlament weiter beschäftigen. Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK) fordert mit einer parlamentarischen Initiative, dass eine unabhängige Stelle bei wichtigen Projekten die Regulierungsfolgeabschätzung der Verwaltung auf ihre Richtigkeit und Qualität hin überprüfen soll.

Stimmt die Schwesterkommission des Nationalrates der parlamentarischen Initiative zu, kann die Ständeratskommission einen Gesetzesentwurf ausarbeiten. Sie möchte die unabhängige Stelle im Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz verankern.

20. März 2019, 10:20
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Esther Waeber-Kalbermatten ist neue Regierungspräsidentin
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Musikfest in Simplon Dorf
  4. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  5. Heimattagung in St. Niklaus
  6. Person bei Hotelbrand schwer verletzt
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanEnio Karlen
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Parlament will «Regulierungsbremse» einführen | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Schweiz
    • News-Schweiz
    • Parlament will «Regulierungsbremse» einführen

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich